Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica nach dem Umbau. Foto: LWL/Peter Hübbe
18.10.2021

125 Jahre Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Vor 125 Jahren wurde das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica eingeweiht. In einer Feierstunde erinnerte LWL-Direktor Matthias Löb an die Bedeutung des Denkmals für die Region.

„Der Touristenmagnet Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist ein Riesenerfolg für die Region und weit darüber hinaus, getragen von der Region Westfalen-Lippe“, sagte Löb während der Feierstunde. Trotz der Pandemie seien im vergangenen Jahr etwa 200.000 Menschen am Denkmal gewesen. „Ich hoffe, dass bald mit allen Akteuren noch mehr touristische Potenziale des Wittekindsberges gehoben werden können, nach dem Motto ‚2.000 Jahre Geschichte auf 2.000 Metern’.“ Weiteren Schub für den Tourismus am Denkmal soll auch die Kooperation mit dem LWL-Preußenmuseum in Minden bringen, dessen Eröffnung für 2022 vorgesehen ist.

Vor drei Jahren hatte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Eigentümer das aufwendig renovierte Denkmal auf dem Wittekindsberg wiederöffnet. Seither können sich die Gäste in einem Besucherzentrum über das Denkmal informieren. Dort erfahren sie auch mehr über die gesamte Geschichte des Berges – „von den Römern über Preußens Pomp bis zum Elend der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg“. Damit trägt das Denkmal auch zur politischen Bildung bei. Das Konzept geht auf. Kamen vor der Wiedereröffnung etwa 150.000 Besucher jährlich waren es in den beiden Jahren vor der Pandemie 230.000 (im Jahr 2018) beziehungsweise 210.000 (2019), teilt der LWL mit.

„Geschenk für Porta Westfalica“

„Die Porta Westfalica zählt zu den drei größten Denkmälern in Deutschland – und ist für Reisende ein willkommener Orientierungspunkt für das Erreichen oder Verlassen von Westfalen“, sagte NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach. Als touristisch herausragende Sehenswürdigkeit und Geschenk für die Stadt und die Region Porta Westfalica bezeichnete Dr. Sonja Gerlach, Bürgermeisterin von Porta Westfalica, das Denkmal.

 Der Eingang zum Besucherzentrum am Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Foto: LWL/Peter Hübbe

Der Eingang zum Besucherzentrum am Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Foto: LWL/Peter Hübbe

Und die Landrätin des Kreises Minden-Lübbecke, Anna Katharina Bölling, sagte: „Wenn ich unterwegs war und den Kaiser sehe, dann weiß ich: Jetzt bin ich gleich zuhause. Wer hier vorbei kommt, kennt den Kaiser – und wer hier länger bleibt, entdeckt einen attraktiven Anlaufpunkt mit wunderschönem Ausblick und einzigartiger Natur.“

Der Umgang mit Denkmälern wandle sich gerade, erklärte Dr. Sylvia Necker, Leiterin des LWL-Preußenmuseums in Minden und des Besucherzentrums. An ihnen entzündeten sich kontroverse Debatten. „Auch hier soll das Denkmal zum Ausgangspunkt für kritische Auseinandersetzungen mit den zentralen Akteuren der deutschen Kolonialgeschichte wie Wilhelm I. werden“, so Necker.

Wegen der Pandemie fand die Feierstunde zum 125-jährigen Jubiläum im kleinen Kreis statt. Im kommenden Jahr ist aber eine große Feier rund um das Denkmal geplant.

wsp

Lesen Sie auch unseren Archivbeitrag „Kaiser im neuen Gewand“ aus dem WESTFALENSPIEGEL 04/2018.

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