Im März 2025 fand die "Stahlhochzeit" an der Talbrücke Rahmede statt. Die Enden der neuen Brückenkonstruktion wurden miteinander verbunden. Foto: Autobahn GmbH
01.10.2025

1,4 Milliarden Euro Schaden

Bei einem Bürgerfest will Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ankündigen, wann wieder Verkehr über die neue Rahmedetalbrücke rollt. Die Sperrung an der A45 verursacht hohe Kosten.

Am 4. Oktober wird beim „A45-Bürgerfest“ nahe der Brückenbaustelle gefeiert: Neben Live-Musik finden Experten-Runden und zwei Auktionen statt. Ein Höhepunkt soll der Auftritt des Bundesverkehrsministers sein. Schnieder will den genauen Zeitraum ankündigen, in dem das erste Teilstück der neuen Talbrücke Rahmede an der A45 bei Lüdenscheid eröffnet wird. Trotz dieser positiven Aussicht gibt es Kritik an der Verkehrspolitik des Bundes. „Wir erwarten, dass der neue Bundesverkehrsminister keine halben Sachen macht und sein Engagement nicht auf nur eine der 59 A 45- Brücken reduziert“, sagt Marc Simon, Vorstandsvorsitzender des Verkehrsverbandes Westfalen e.V.. „Der Verband reagiert damit auf die Nachricht aus dem September, dass die Bundesregierung geplante Bauprojekte an Autobahnen und Bundesstraßen aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten stoppt. Betroffen davon ist auch die Autobahn 45, die über zahlreiche Brücken durch das Sauerland führt. „Die A45 braucht mehr als nur eine Brücke“, heißt es daher vom Verkehrsverband Westfalen. Die Ertüchtigung dieser Strecke sei vielmehr eine Gesamtaufgabe.

A45-Brücke ist seit Ende 2022 gesperrt

Seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke sei jedes Jahr ein wirtschaftlicher Schaden von rund 360 Millionen Euro entstanden, berichtet der Verband und bezieht sich auf eine aktuelle Prognose des Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Demzufolge betrage der Schaden, der seit der Sperrung der Brücke im Dezember 2022 entstanden ist, mindestens 1,4 Milliarden Euro. „Die Abhängigkeit der gesamten Region von der A 45 ist außergewöhnlich hoch und erklärt die überproportional hohen volkswirtschaftlichen Schäden“, erklärt dazu IW-Geschäftsführer Hanno Kempermann. 

Viele Bauprojekte in Westfalen blieben seit Jahrzehnten in der Planungsphase stecken, kritisiert der Verbandsvorsitzende Simon und betont: „Die Erfahrungen mit der Rahmedetalbrücke wecken Hoffnung und Ungeduld in der Wirtschaft. Das Beispiel zeigt, dass es möglich ist, große Projekte in wenigen Jahren zu realisieren.“

wsp

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