Ein bedeutender Gerichtsstandort in Deutschland: Das OLG Hamm. Foto: Bröker
01.07.2020

200 Jahre OLG Hamm

Das Oberlandesgericht Hamm feiert sein 200-jähriges Bestehen. Am 1. Juli 1820 wurde es gegründet. Heute ist Hamm der Sitz des größten Oberlandesgerichtsbezirks bundesweit.

„Es soll die Verlegung des Ober-Landes-Gerichts von Cleve nach Hamm ohne Verzug, spätestens zum 1. Juli d. J. geschehen.“ So lautete die Kabinettsorder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. vom 20. April 1820. Sie wurde in preußischer Zuverlässigkeit pünktlich vollzogen. Es war die Geburtsstunde des inzwischen größten Oberlandesgerichts in Deutschland.

Der Bezirk des Oberlandesgerichts Hamm umfasste zunächst die rechtsrheinischen Gebiete des früheren Herzogtums Kleve und die Gebiete der ehemaligen Grafschaft Mark mit seiner Hauptstadt Hamm. Zu ihm gehörte die später als Ruhrgebiet bezeichnete Region Westfalens. Der wirtschaftliche Aufschwung der Region und die Entwicklung der Eisenbahn in den westlichen Provinzen Preußens machten den Hammer Bezirk binnen weniger Jahrzehnte zum bevölkerungsreichen Gerichtsbezirk und sein Obergericht zum bedeutenden Gericht in Westfalen. Am 1. Oktober 1879 wurde entschieden, die drei weiteren westfälischen Obergerichte in Münster, Paderborn und Arnsberg aufzulösen und die neu geschaffenen Amts- und Landgerichte dem Oberlandesgericht Hamm zuzuschlagen. 

Das OLG Hamm. Foto: Bröker

Heute leben im OLG-Bezirk Hamm fast neun Millionen Menschen. Er vereint zehn Landgerichte und 77 Amtsgerichte im Münsterland, in Ostwestfalen-Lippe, im Sauer- und Siegerland und im Ruhrgebiet.

Der Festakt, der zum 200-jährigen Jubiläum des Oberlandesgerichts geplant war, musste aufgrund der Corona-Beschränkungen ausfallen. Gefeiert wurde in Hamm daher nur im kleinen Rahmen.

wsp

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