30 Projekte für Westfalen-Jubiläum
Zum Jubiläum „1250 Jahre Westfalen“ im kommenden Jahr fördert die LWL-Kulturstiftung 30 Projekte mit einer Gesamtsumme von rund einer Million Euro.
Die Kulturprojekte, darunter Ausstellungen, Veranstaltungsreihen in den Bereichen Literatur, Kunst, Kabarett und Kulinarik sowie Medien- und Landeskunde-Projekte, sollen das Angebot im Jubiläumsjahr komplettieren, so der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). „Uns freut es, dass die Geschichte unserer Region und die damit verbundenen gesellschaftlichen Zusammenhänge und die Herausforderungen für Gegenwart und Zukunft so vielfältig und kreativ aufgegriffen werden“, sagt Anneli Hegerfeld-Reckert, Vorsitzende des Kuratoriums der LWL-Kulturstiftung.
So gibt es etwa eine Veranstaltungsreihe zur Erinnerung an die ehemaligen „Displaced Persons“ in Westfalen-Lippe. Die „Displaced Persons“ waren ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des NS-Regimes sowie KZ-Häftlinge, die nach 1945 nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten und stattdessen von den Alliierten in Lagern untergebracht wurden. Das Programm unter der Überschrift „Blind Spots“ wurde von der Stadtagentur Haltern am See eingereicht. Es lädt zu Veranstaltungen in Bocholt, Bochum, Münster, Soest und Haltern am See ein.
Kulinarik, Kabarett und Kunst
Andere Projekt befassen sich mit der traditionellen westfälischen Küche, einer Neuerzählung und Verfilmung des westfälischen Märchens „Die weiße Dame“ oder dem westfälischen Humor. So setzt sich Kabarettist Erwin Grosche mit den gängigen Stereotypen und überlieferten Klischees zu den Ostwestfalen auseinander. Im Projekt „Judenbuche and beyond“ der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung (Havixbeck) geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit antisemitischen Elementen in der Novelle „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff.
„Wir wollen gemeinsam aktuelle Fragen nach Selbst- und Fremdwahrnehmung, Herkunft, Heimat, Zugehörigkeit, Identität und Zukunft diskutieren. Eine Bühne dafür bietet das vielfältige Kulturprogramm an tollen Spielorten drinnen und draußen. Bestimmt haben wir ja am Ende des Themenjahres nicht nur viele ansprechende Kulturveranstaltungen erlebt, sondern auch neue Erkenntnisse gewonnen“, sagt der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft übernommen.
wsp