10.10.2025

3,4 Milliarden Euro für Soziales

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat 2024 rund 6,6 Milliarden Euro in Westfalen-Lippe ausgegeben. Das sind 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der größte Teil floss in soziale Aufgaben.

Die 18 Kreise und neun kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe zahlten 2024 rund 3,1 Milliarden Euro an Mitgliedsbeiträgen an den Kommunalverband. 2023 lagen diese Ausgaben bei 2,9 Milliarden Euro. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet.

Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben 113.584 behinderte Menschen in Westfalen-Lippe. Insgesamt flossen 3,4 Milliarden Euro in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, heißt es vom Verband. So finanziert der LWL rund 36.000 Arbeitsplätze in Werkstätten. Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, sagte LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann. „Das hat unsere Landschaftsversammlung beschlossen: Wir wollen zehn Prozent der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe bis 2030 möglichst in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Wir wollen als LWL mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben.“

Möglichst selbstbestimmt wohnen

Um ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, fördert der LWL das betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in Wohnheimen. Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 42.050 Menschen in Westfalen-Lippe dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können – das sind rund 1700 mehr als im Vorjahr. Außerdem unterstützte der LWL die Inklusion von behinderten Kindern. Rund 122 Millionen Euro wurden investiert, um ihnen den Besuch einer Regel-Kita gemeinsam mit Kindern ohne Handicap zu ermöglichen. Rund 6700 Kinder besuchten 2024 eine der 35 Förderschulen des LWL. An Entschädigungsleistungen zahlte der LWL 2024 in Westfalen-Lippe rund 96,2 Millionen Euro, unter anderem an Kriegsopfer und Hinterbliebene.

Der LWL zählt zu den größten Arbeitgebern in der Region. Im vergangenen Jahr waren 20.917 Menschen unter anderem in Förderschulen, Kliniken und Museen des Verbandes beschäftigt.

wsp

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