22.10.2012

40,5 Prozent der Kleinkinder in Gelsenkirchen leben in armen Familien

Westfalen (wh). In den westfälischen Großstädten wachsen überdurchschnittlich viele Kleinkinder in Familien auf, die von staatlichen Sozialleistungen abhängig sind. Das zeigt eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung. In Gelsenkirchen liegt diese "Armutsquote" der Kinder unter drei Jahren bei 40,5 Prozent " das ist der höchste Anteil der 35 deutschen Großstädte, die die Gütersloher Stiftung analysiert hat.
Auch in Dortmund (33,3 Prozent), Bochum (27,3 Prozent) und Bielefeld (25 Prozent) liegt der Anteil der armen Kinder über dem NRW-Durchschnitt von 21,4 und über dem Bundesschnitt von 18,2 Prozent, jedoch sinken die Quoten seit 2008 leicht ab. Als einzige westfälische Stadt verzeichnet Münster eine unterdurchschnittliche "Armutsquote" von 18,1 Prozent.
Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski fordert angesichts der Untersuchung eine Unterstützung des Bundes für bedürftige Städte. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung zitiert ihn in ihrer heutigen Ausgabe mit den Worten: "Wir versuchen mit allen Mitteln dafür Sorge zu tragen, dass die Kleinsten gute Startchancen haben. Zum Beispiel mit Betreuungsketten, Ganztagsschulen, mit Familienhilfe, Hausbesuchen und Vorsorgeuntersuchungen. Aber ohne staatliche Unterstützung, zum Beispiel durch Impulse für den Arbeitsmarkt, durch Beendigung der Geldverteilung nach Himmelsrichtungen statt nach Bedürftigkeit, wird es keine schnellen Erfolge geben."

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