51 Prozent der westfälischen Landwirte betreiben ihren Hof als Nebenjob
Westfalen (wh). Über die Hälfte aller Bauern in Westfalen bewirtschaftet ihren Hof nebenberuflich. Das geht aus der Landwirtschaftszählung 2010 hervor, die jetzt vom Statistischen Landesamt veröffentlicht wurde. Demnach verdienen 51 Prozent der westfälischen Landwirte den größten Teil ihres Geldes außerhalb des eigenen Hofes.
"Oftmals reicht das Einkommen einfach nicht aus", erklärt Uwe Spangenberg von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. "Außerdem sind viele Betriebe spezialisiert. Da reicht es, wenn der Landwirt am Morgen und am Nachmittag im Stall ist. Dazwischen kann er dann einen anderen Beruf ausüben."
Besonders in Ostwestfalen-Lippe und im Siegerland ist der Anteil der sogenannten Nebenerwerbsbetriebe hoch. Im Kreis-Siegen-Wittgenstein werden 77,9 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe nebenberuflich geführt. "In dieser Region gibt es viele Waldbauern. Die müssen nicht jeden Tag im eigenen Betrieb sein", so Spangenberg.
Insgesamt werden in Westfalen 11.945 der 23.435 Landwirtschaftsbetriebe im Nebenerwerb betrieben. Im Rheinland trifft das auf 3673 der 10.317 dort ansässigen Unternehmen zu (35,6 Prozent). In der Erhebung nicht berücksichtig wurden knapp 2000 NRW-Betriebe, die von Personengemeinschaften oder einer juristischen Person geführt wurden.