Es gibt immer weniger Apotheken in der Region. Foto: Claudia Hautumm / pixelio.de
09.01.2020

54 Apotheken weniger

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe meldet zum Jahresbeginn einen Negativrekord: 2019 gab es den stärksten Rückgang von Apotheken in der Region in der 75-jährigen Geschichte der Kammer.

„65 Apothekenschließungen standen im vergangenen Jahr leider nur elf Neueröffnungen gegenüber“, sagt Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer. Damit verringerte sich die Gesamtzahl der Apotheken in Westfalen um 54 auf 1868. Weiterhin wird etwa jede vierte Apotheke in der Region als Filiale betrieben.

Die deutlichsten Rückgänge gab es in den Ruhrgebietsstädten Gelsenkirchen (minus 5), Hagen (minus 4) und Recklinghausen (minus 3). Gründe für die Schließungen seien eine unzureichende Entwicklung der Vergütung von Apothekern, die Konkurrenz durch Internet-Apotheken und die zunehmende Konzentration von Medizinern in Ärztezentren, so die Apothekerkammer. Auch der demographische Wandel spiele eine Rolle: Fast 500 Inhaber seien 60 Jahre und älter, jeder zehnte habe die 70 bereits überschritten. „Wenn es uns nicht gelingt, mehr junge Apotheker für eine selbstständige Tätigkeit zu begeistern, wird sich der Negativtrend weiter fortsetzen“, so Dr. Andreas Walter.

wsp

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