Der Flughafen Paderborn-Lippstadt geht durch ein Insolvenzverfahren. Foto: Flughafen Paderborn-Lippstadt
08.02.2021

65 Prozent weniger Fluggäste

Der Flugverkehr ist im Corona-Jahr 2020 auch an den westfälischen Airports eingebrochen: 759.459 Passagiere sind im vergangenen Jahr von den Flughäfen, Dortmund, Münster-Osnabrück und Paderborn-Lippstadt gestartet – rund 65 Prozent weniger als im Vorjahr.

Besonders drastisch fällt das Minus am Flughafen Paderborn-Lippstadt aus. Dort flogen nur knapp 45.000 Passagiere ab, das sind fast 87 Prozent weniger als 2019. Der bereits zuvor kriselnde Airport will sich nun in einem Insolvenzverfahren sanieren; Ende Januar stimmten die Gläubiger dem Plan zu. Der Flughafen am Standort Büren will sich gesundschrumpfen und mit reduziertem Personal weitergeführt werden. Von 170 Mitarbeitern sollen mehr als 100 gehen. 

Mehr Osteuropa-Verbindungen

Am Flughafen Dortmund fiel der Rückgang im Krisenjahr 2020 noch vergleichsweise moderat aus. Dort betrug das Minus bei den startenden Passagieren lediglich 55 Prozent, das ist im Vergleich der NRW-Verkehrsflughäfen noch die beste Bilanz. Das Osteuropageschäft stützte den Dortmunder Airport. Besonders die Flugverbindungen nach Sofia und Bukarest wurden nachgefragt. Positiv für die Geschäftsentwicklung war dort außerdem, dass die ungarische Fluglinie Wizz Air am Standort Dortmund ihre erste große Basis bundesweit eröffnete.

Der Flughafen Münster-Osnabrück musste im vergangenen Jahr ein Minus von knapp 78 Prozent bei den einsteigenden Fluggästen verkraften. Die Zahl der Flugbewegungen sei jedoch nur um 18,9 Prozent zurückgegangen, betonte die Flughafengesellschaft. Privat-, Ambulanz- oder auch Schulungsflüge hätten trotz des weitgehenden Stillstands im Passagiergeschäft für viel Betrieb auf dem Rollfeld gesorgt. „Diese intensive Nutzung des FMO zeigt anschaulich die hohe Systemrelevanz der Infrastruktur gerade auch in einer Pandemiezeit“, heißt es in einer Mitteilung.

Landesweit wurden 2020 rund 5,6 Millionen startende Passagiere an den Hauptverkehrsflughäfen gezählt; das sind 74 Prozent weniger als im Vorjahr, zeigt die Erhebung des Statistischen Landesamtes.

wsp

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