29.09.2017

68er-Bewegung: „Westfalenspiegel“ berichtet über Pop, Protest und Politisierung

Westfalen (wh). Großstädte wie Berlin, Frankfurt und München gelten als die Epizentren der 68-Bewegung in Deutschland. Dass auch Westfalen maßgeblich durch die Proteste beeinflusst wurde " und bis heute wird " zeigt der Münsteraner Historiker Thomas Großbölting in seinem neuen Buch "1968 in Westfalen", das voraussichtlich Ende November im Ardey Verlag erscheint.

"Der Tod von Benno Ohnesorg, das Attentat auf Rudi Dutschke, der Widerstand gegen die Notstandsgesetze im Mai 1968 – all das, was in der Bundesrepublik passiert, findet seine Spiegelungen auch in Westfalen", sagt Thomas Großbölting im Interview mit dem Magazin "Westfalenspiegel" (erscheint am 30. September). Der Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster weist allerdings darauf hin, dass die Demonstrationen in der Region "verhaltener sind" als in den großen deutschen Städten. Treffendstes Beispiel sei die Reaktion der Studierenden in Münster auf den Tod von Benno Ohnesorg: "Sie begehen schweigend einen Marsch, halten sich dabei völlig an die Vorgaben der Polizei und entrollen die Protestplakate erst, als sie auf dem Gelände der Universität sind."

Trotz dieser "Protestbewegung light" ist sich Großbölting sicher, dass die 68er auch Westfalen nachhaltig veränderten: "Man überlässt Politik nicht mehr länger nur den Honoratioren, sondern geht zum Teil selber in die Parteien oder versucht über Bürgerinitiativen, seine Interessen zu vertreten." Das sei der große Bruch gewesen. "Insofern tickt Westfalen heute anders als 1965."

Der "Westfalenspiegel" widmet in seiner neuen Ausgabe der 68er-Bewegung ein Schwerpunktthema: Artikel und Fotostrecken geben Einblicke in die unterschiedlichsten Facetten zwischen "Pop, Protest und Politisierung".

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