15.05.2023

829 Bomben entschärft

Auch fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden in Westfalen fast täglich Fliegerbomben gefunden und unschädlich gemacht.

Im vergangenen Jahr haben Sprengmeister in der Region 829 Bomben entschärft oder kontrolliert zur Sprengung gebracht, darunter waren 135 Kampfmittel mit mehr als 50 Kilogramm. Landesweit wurden 1443 Bomben gefunden und unschädlich gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einem Rückgang um 32 Prozent, teilt das Landesinnenministerium mit.

„Die gesunkene Zahl darf uns nicht in die Irre führen. Sie bedeutet nicht, dass der Kampfmittelräumdienst weniger zu tun hat. Sie bedeutet auch nicht, dass wir mit der Zeit alle Munition im Boden gefunden haben. Noch immer schlummern die Zeugen eines grausamen Krieges in der Erde. Sie zu beseitigen, wird noch viele Generationen beschäftigen“, sagt Innenminister Herbert Reul. Vielmehr sei der Rückgang auf die geringere Bautätigkeit im vergangenen Jahr zurückzuführen, heißt es weiter.

Schwerpunkt im Regierungsbezirk Arnsberg

Expertinnen und Experten des Kampfmittelräumdienstes kommen nämlich vor allem dort zum Einsatz, wo gebaut wird. Im Vorfeld von Baumaßnahmen werden Luftbilder aus der Kriegszeit, sowie Unterlagen zum Grundstück ausgewertet und daraufhin systematisch nach Blindgängern gesucht. 70 Prozent der Bomben finden die Fachleute, bevor Erde bewegt wird, so das Innenministerium.

Neben Bomben bargen und entschärften die Sprengmeister in Westfalen auch Granaten (382), Minen (14), Handgranaten (83) und weitere Sprengmittel (226). Der weitaus größte Teil der Sprengmittel wurde im Regierungsbezirk Arnsberg (815) gefunden. In Detmold waren es lediglich 106, in Münster (613) Bomben, Granaten und Ähnliches. Die Kampfmittelbeseitigungsdienste sind in NRW bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf angesiedelt. 92 Männer und Frauen arbeiten in diesen Abteilungen. 2022 wurden für die Kampfmittelräumung knapp 21 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt aufgewendet, ähnlich wie schon 2021.

jüb/wsp

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