84 regionale und lokale Obstsorten in Westfalen identifiziert
Westfalen (wh). In Westfalen gibt es eine große Vielfalt an Obstsorten. 84 regionale und lokale Obstsorten konnten im Rahmen des Projekts zum „Erhalt genetischer Ressourcen in Nordrhein-Westfalen“ für die Region identifiziert werden. Dazu kämen noch mehr als 200 unbekannte Sorten, die erst noch identifiziert werden müssten, sagte Nabu-Projektleiterin Lydia Bünger dem Nachrichtenservice „Westfalen heute“.
Von 2012 bis 2015 hatten lokale Naturschützer und Pomologen die Obstbestände in Westfalen untersucht. Die Ergebnisse stehen in einem jetzt veröffentlichten Endbericht zu diesem Projekt. Hintergrund der Untersuchung: Mit der Ratifizierung des „Internationalen Vertrages über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft“ hat sich Deutschland zum Erhalt der Obstsortenvielfalt verpflichtet. Für NRW lagen bisher lediglich Erkenntnisse zur regionalen Vielfalt im Rheinland vor. Nun folgten die Ergebnisse für Westfalen.
Bei der Untersuchung traten erstaunliche Ergebnisse zu Tage. So wurden im Zuge des Projekts zwei kleinere Kirschanbaugebiete in Hamm und im Südkreis Minden-Lübbecke entdeckt, von denen bisher nichts bekannt war. „Wir haben auch eine Kirschsorte gefunden, die uns bisher nur aus Archivunterlagen bekannt war“, sagte Bünger. Dabei handele es sich um die Sorte Dudenrother Knorpelkirsche. Die besonderen Obstsorten werden mit Hilfe von Jahrestrieben, so genannte Reiser, die auf neuen Unterlagen veredelt werden, gesichert.