Die Sauerlandlinie A 45 ist eine Hauptschlagader für die Wirtschaftsregion Südwestfalen. Foto: Guido Raith/Märkischer Kreis
23.12.2021

A45-Sperrung: Appell an den Kanzler

In einem Schreiben haben sich die Landräte aus Südwestfalen und weitere 37 Persönlichkeiten an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt. Sie fordern einen schnellen Neubau der Talbrücke Rahmede auf der A45.

Ein Ersatzbau sollte ohne ein langwieriges Planfeststellungsverfahren ermöglicht werden. Auch Prozesse wie Vergabeverfahren und Ausschreibungen sollten konsequent beschleunigt werden, heißt es. Außerdem sind die Abmilderungen der Folgeschäden zentraler Bestandteil des Schreibens.

In dem gemeinsamen Appell werden das gesamtgesellschaftliche Interesse an möglichst schnellen Lösungen sowie an einer nachhaltigen Unterstützung für eine der stärksten Industrieregionen in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschlands betont. „Es geht um ein starkes gemeinsames Zeichen für die gesamte Region: parteiübergreifend, einmütig, geschlossen. Es freut mich sehr, dass wir so einen breiten Schulterschluss zeigen“, sagt der Landrat des Märkischen Kreises Marco Voge. 

„Existenzielle Bedrohung“ der Wirtschaft

In dem fünfseitigen Schreiben werden auch die „existenziellen Bedrohungen für eine der stärksten Wirtschaftsregionen“ aufgeführt. Thema sind aber auch die Folgen für die Anwohner und die gesamte Bevölkerung der Region. Nach Corona und den Starkregenereignissen erlebe Südwestfalen seit dem 2. Dezember nun auch noch einen Verkehrsinfarkt, heißt es. 

„Besonders schwerwiegend sind die Auswirkungen für die heimische Wirtschaft“, betonen die Unterzeichner. In einer von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer durchgeführten Befragung meldeten Zwei Drittel der Unternehmen bereits gestörte Lieferketten. 16 Prozent der Betriebe befürchten drohende Produktionsausfälle, jedes zweite Unternehmen den Verlust von Kunden. „Die volkswirtschaftlichen Schäden sind nicht bezifferbar und es droht der Verlust tausender Arbeitsplätze“, heißt es in dem Brief an den Kanzler.

Zu den Unterstützern zählen neben Landräten, Bürgermeistern, Bundestags- und Landtagsabgeordneten auch Vertreter der Kammern und Verbände. 

wsp

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