A45-Sperrung: Unternehmen beklagen Einbußen
Südwestfälische Unternehmen leiden unter Umsatzeinbußen und unter einem Imageschaden als Folge der A45-Sperrung bei Lüdenscheid, zeigt eine Umfrage des Verkehrsverbundes Westfalen.
Fast 42 Prozent der befragten 192 Unternehmen spüren finanzielle Auswirkungen der Autobahnsperrung, die seit Dezember 2021 als Folge der inzwischen abgerissenen Rahmedetalbrücke besteht. Davon geben mehr als 61 Prozent an, dass sie über zehn Prozent ihres Umsatzes einbüßen. Hintergrund sind höhere Ausgaben durch Umwege als Folge der Streckensperrung, aber auch Umsatzeinbußen, zum Beispiel weil Kunden aufgrund längerer Lieferzeiten abspringen, heißt es in der Umfrage des Verkehrsverbundes Westfalen.
Hinzu kommt, dass einige Unternehmen einen Imageschaden durch das Brückendebakel spüren – größere Schwierigkeiten, neue Mitarbeiter und Kunden zu gewinnen sind die Folge. Am unmittelbarsten betroffen sind Betriebe in Lüdenscheid und dem direkten Umfeld, aber auch weiter entfernt gelegene Unternehmen spüren Auswirkungen durch Umleitungen, die Verzögerungen und größeren Personaleinsatz zur Folge haben. Hier zeige sich, dass die Erreichbarkeit das Top-Kriterium für einen Wirtschaftsstandort sei, heißt es vom Verband.
1,1 Milliarden Euro Schaden in fünf Jahren
Die Unternehmen haben vor diesem Hintergrund große Sorge, dass es in den kommenden Jahren der A45-Sperrung zu weiteren Störungen auf der Autobahn und auf den Auswahlrouten kommt, zeigen die Rückmeldungen. Mehr Transparenz und Kommunikation, aber auch ein besseres Baustellenmanagement auf den Umleitungen werden gefordert, um die Situation abzumildern.
Das Ziel der Autobahn GmbH ist es, dass die A45 bei Lüdenscheid über eine neue Brücke spätestens 2026 wieder befahrbar ist. Voraussichtlich zunächst dann nur einspurig. Werde sich diese Freigabe weiter verzögern, drohe eine überproportionale Steigerung des gesamtwirtschaftlichen Schadens, heißt es vom Verkehrsverbund Westfalen, der die Umfrage mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Bochum, Dortmund, Hagen und Siegen durchgeführt hat. In einer Studie von 2022 wurde dieser Schaden für den Fünf-Jahres-Zeitraum auf 1,1 Milliarden Euro beziffert.
wsp