06.06.2017

„Abgehängter Landesteil“: Apotheker fordern Studienplätze für Pharmazeuten in Westfalen

Westfalen (wh). Rund 1000 Apotheker fehlen derzeit in Westfalen, darüber hinaus steht in den nächsten Jahren eine Ruhestandswelle bevor, da das Durchschnittsalter der Apothekeninhaber bereits bei knapp 55 Jahren liegt. Das berichtet die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) und fordert die neue NRW-Landesregierung auf, mehr Studienplätze für Pharmazeuten in Westfalen zu schaffen.

"Wir appellieren an die Landesregierung, die Weichen für ein zusätzliches Pharmazeutisches Institut, zum Beispiel in Ostwestfalen, zu stellen", heißt es in einer Resolution des Apothekerparlamentes, die die Kammerversammlung der AKWL mit großer Mehrheit verabschiedete.

Hintergrund ist, dass es im Rheinland mit Düsseldorf und Bonn zwei Universitäten gibt, die ein Pharmaziestudium anbieten. In Westfalen ist das Studium hingegen nur an der Universität Münster möglich. Daher sei der Landesteil bei diesem Thema "bisher abgehängt", so das Apothekerparlament. Gerade im ländlichen Raum bestehe Bedarf an Ausbildungsmöglichkeiten, erklärt Michael Schmitz von der AKWL.

Wunsch der Kammerversammlung ist der Aufbau eines eigenständigen Hochschulinstituts für Pharmazie, zum Beispiel an der Universität Bielefeld. Alternativ könnte es aber auch Kooperationen mit anderen naturwissenschaftlichen Fächern geben, um den Aufwand zu senken.

Aktuell gibt es 1988 Apotheken in Westfalen; Ende 2015 lag dieser Wert noch bei rund 2000.

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