Abheben über dem Ruhrgebiet
Mit dem Gleitschirm über das Ruhrgebiet fliegen – das geht nun von der Halde Hoheward aus. Unter dem Motto „Fliegen mit Kumpeln“ dürfen Paraglider dort starten.
Das baumfreie Wiesengelände auf Europas größtem Haldenkomplex an der Stadtgrenze von Recklinghausen und Herten ist seit Anfang Oktober als neues Gleitschirm-Fluggebiet offiziell zugelassen. „Die Bedingungen für den Sport dort sind sehr gut“, sagt Martin Bellgardt vom Verein Ruhrpott-Paragliding, der sich erst im Juni gegründet und sich die Förderung des Gleitschirmsports und die Entwicklung neuer Fluggebiete im Ruhrgebiet zum Ziel gesetzt hat.
An der Halde gibt es eine Höhendifferenz von 40 Metern. „Damit bieten sich für alle Windrichtungen sehr gute Trainings- und Übungsbedingungen vor allem für Starts und Landungen sowie für das bodennahe Training mit dem Gleitschirm“, so Bellgardt weiter. Bei optimalen Bedingungen, die dort allerdings nur sehr selten vorherrschen, könnte es sogar bis zu 1000 Meter in die Höhe gehen.
Großer Bedarf für Trainingsmöglichkeiten
Der Bedarf für solche Trainingsmöglichkeiten ist groß. So habe eine Abfrage des Deutschen Hängegleiterverbands ergeben, dass im Umkreis von 50 Kilometern um die Halde mehr als 2500 Gleitschirmpiloten leben. Für sie bietet das neue Revier nun Trainingsmöglichkeiten im Flachland. „Normalerweise können wir uns außerhalb der Berge nur mit einer Seilwinde in die Luft ziehen lassen, doch es gibt nur wenige Vereine, die diese Möglichkeit bieten“, erklärt Bellgardt.
Weil während der Pandemie viele Fluggebiete geschlossen und Reisen für die Piloten der Region in die Alpen nicht möglich waren, fehlten Trainingsgelegenheiten. Daher suchten Bellgardt und seine Vereinskollegen nach einem Revier vor der Haustür. Gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr, der Eigentümer der Halde ist, konnte das neue Fluggebiet entwickelt werden. Die Benutzung des Geländes auf der Halde Hoheward ist kostenfrei für alle ausgebildeten Gleitschirmpiloten.
jüb/wsp