
Abschied mit Kunst und Yoga
Das Kunstforum Hermann Stenner in Bielefeld verabschiedet sich mit besonderen Veranstaltungen und begleitet von großem Publikumsinteresse.
„The Final Countdown“ lautet der Titel des Abschiedsprogramms im Museum, das bis zum 30. März läuft. Es knüpft an die vielfältigen Veranstaltungen an, mit denen sich das Kunstforum Hermann Stenner in den vergangenen sechs Jahren einen Namen gemacht hat. „Kunst ist kommunikativ. Die Leute wollen ins Gespräch kommen“, sagt Museumsleiterin Christiane Heuwinkel. Der Abschied soll nun mit Energie und Freude gestaltet werden. „Wir spielen mit bekannten und beliebten Formaten. Statt einer ‚After Work‘-Führung am Abend haben wir beispielsweise ein Kunst-Frühstück rund um das Thema ‚Morgenrituale‘ angeboten.“

„Feinripp“ von Cornelius Völker. Foto: © Cornelius Völker und VG Bild-Kunst Bonn 2024
Am letzten Öffnungstag steht in dem Haus im Bielefelder Museumsquartier die laufende Sonderausstellung „Guter Stoff“ mit Werken von Cornelius Völker im Mittelpunkt. Der Maler kreist in seinen Arbeiten um die Frage, was sich hinter diesem Ausdruck verbirgt – von Körpern in Feinripp bis hin zu hochprozentigen Getränken und Drogen. Gleichzeitig ist die Stofflichkeit in Völkers Malprozess grundlegend, also der künstlerische Umgang mit Farbschichten und der Struktur der Leinwand. Zu Gast im Kunstforum am 30. März ist dann Cornelius Völker. „Je nach Anzahl der Besucherinnen und Besucher entscheiden wir spontan, ob es eine Führung oder doch ein Gespräch gibt“, sagt Heuwinkel. Am Morgen darauf gibt es noch einmal einen Yoga-Workshop im Museum und eine allerletzte Chance, das Domizil zu entdecken, bietet die Bielefelder Museumsnacht am 26. April. Unter dem Motto „Schlusslicht“ wird dort eine Party gefeiert.
Damit ist das Kunstforum Hermann Stenner endgültig Geschichte. Es wurde im Januar 2019 in einer klassizistischen Villa in Bielefeld eröffnet, die sich im Besitz der Goldbeck Stiftung befindet. Ursprünglich ging es darum, die Sammlung Bunte mit ihren zahlreichen Werken des westfälischen Malers (1891-1914) zu präsentieren. Sammler Hermann-Josef Bunte zog seine Sammlung jedoch ab, sodass sich das Kunstforum fortan auf die Präsentation von Stenners Lehrern, Künstlerkollegen und auch nachfolgenden Künstlergenerationen bis hin zur zeitgenössischen Kunst konzentrierte.
Was in Zukunft in der Goldbeck-Villa passieren wird, ist unklar. Man sondiere zurzeit die Möglichkeiten der Gebäudenutzung und stehe dazu im Austausch mit der Kunsthalle Bielefeld und der Stadt Bielefeld, sagt ein Pressesprecher der Goldbeck-Stiftung.
Weitere Informationen zum Kunstforum und zum Programm hier.
aki, wsp