
Abschied von Bischof Genn
Das Bistum Münster sucht einen neuen Bischof. Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Felix Genn angenommen.
Der Apostolische Nuntius in Deutschland, also der Botschafter des Vatikans, Erzbischof Dr. Nikola Eteroviæ, hat am Sonntagvormittag im Gottesdienst diese Nachricht verkündet. Dr. Felix Genn war 16 Jahre lang Bischof von Münster. Seit dem 10. März leitet Domkapitular Dr. Antonius Hamers als Diözesanadministrator das Bistum übergangsweise bis zur Ernennung eines neues Bischofs. Hamers stammt aus dem Sauerland und wirkte als Kaplan und in der Pfarrseelsorge im Münsterland. Seit 2014 leitet er das Katholische Büro in Düsseldorf. 2020 wurde Hamers Domkapitular am St.-Paulus-Dom und 2024 Stellvertretender Generalvikar.
Krisen als „Wüstenerfahrungen“
Genn blickte in seiner letzten Predigt mit Dankbarkeit auf seine Zeit im Amt und sein Leben zurück. Seinen 75. Geburtstag erlebe er als Geschenk, „weil ich in meinem Leben nichts anderes wollte, als dem zu folgen, was ich bei meiner Priester- und Bischofsweihe zum Lebensmotto gewählt habe: ‚Wir verkünden euch das Leben‘.“ Genn sprach im Münsteraner Paulusdom über Krisen im Bistum. Diese bezeichnete er mit Blick auf den biblischen Text aus dem Lukas-Evangelium von der Versuchung Jesu in der Wüste als „Wüstenerfahrungen“. Genn erinnerte daran, dass auch der Missbrauch und der Umgang damit die Kirche in eine Wüstenerfahrung gebracht habe, „aus der wir im Augenblick noch nicht heraus sind“. Er sprach aber auch von Zuversicht: „Der Weg durch die Wüste schenkt Leben und Auferstehung, gefüllte Körbe, auch wenn sie im Augenblick nicht zu entdecken sind.“
wsp