09.12.2022

Adventskalender Tür 9

Emscher – alles im Fluss

Im September 2022 wurde der Abschluss des Emscher-Umbaus gefeiert. Bundeskanzler Scholz nannte das Generationen-Projekt ein „leuchtendes Vorbild für ähnliche Prozesse weit über Deutschland hinaus“.

Der Emscher-Umbau gilt als das größte europäische Infrastrukturprojekt der vergangenen Jahrzehnte. 30 Jahre lang wurde daran gearbeitet, dass die Emscher vom Abwasserkanal wieder zu einem natürlichen sauberen Fluss werden konnte. Der Umbau der einstigen Köttelbecke zeige, dass man sich „mutig große Ziele setzen soll“, sagte Scholz bei einem Festakt Ende Augustzum Abschluss des Projekts.

430 Kilometer neue Abwasserkanäle wurden unterirdisch errichtet, hinzu kommen vier hochmoderne Kläranlagen und drei Pumpwerke, die mit einer Leistung von bis zu 13.500 Litern Wasser pro Sekunde arbeiten. Der Emscher-Umbau sei ein Beleg innovativer Ingenieurskunst und guter Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis, lobte der Bundeskanzler das „große Gemeinschaftswerk“. Dass man bei dem 5,5 Milliarden Euro teuren Projekt zudem im vorgegebenen Kosten- und Zeitrahmen geblieben ist, sei ein besonderer Erfolg, sagte Scholz.

Die erste Weinrebe für den neuen Emscher-Weinberg in Castrop-Rauxel pflanzte Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit Dr. Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft, Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, und NRW-Städtebauministerin Ina Scharrenbach. Foto: Bande für Gestaltung/EGLV

Die erste Weinrebe für den neuen Emscher-Weinberg in Castrop-Rauxel pflanzte Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit Dr. Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft, Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, und NRW-Städtebauministerin Ina Scharrenbach. Foto: Bande für Gestaltung/EGLV

Mit der Abwasserfreiheit ist der wichtigste Meilenstein des Emscher-Umbaus erreicht. Weitere Arbeiten im Umfeld des Flusses laufen jedoch weiter. In Herten wurde vor kurzem nach rund fünfjähriger Bauzeit die naturnahe Umgestaltung des Resser und des Backumer Baches abgeschlossen. Dieser schlängelt sich nun in kleinen und größeren Kurven – statt wie früher pfeilgerade und in Betonsohlen – durch die Landschaft. Gleichzeitig wurde ein neuer Radweg entlang der beiden Gewässer freigegeben. Mit der Renaturierung sind die Voraussetzungen geschaffen, dass Fische, Insekten und Vögel dort einen Lebensraum finden können. Gleichzeitig wurde ein neuer Radweg entlang der beiden Gewässer fertiggestellt und für die Öffentlichkeit freigegeben.

Ein weiteres großes Projekt ist das „Emscherland“, ein Natur- und Wassererlebnispark am Wasserkreuz Emscher-Rhein-Herne-Kanal in Castrop-Rauxel. Auf einer Fläche von insgesamt 37 Hektar entsteht eine Parklandschaft mit Spiel- und Lernorten sowie Veranstaltungsflächen. Südlich vom Emscherland, am Wasserkreuz Castrop-Rauxel, soll die Brücke „Sprung über die Emscher“ eine Attraktion werden. Gefördert als „Nationales Projekt des Städtebaus“, soll das mehr als 400 Meter lange Bauwerk zum Wahrzeichen des Strukturwandels werden. Dort soll auch ein Weinberg entstehen. Die ersten Reben setzte Bundeskanzler Scholz beim Festakt.

wsp

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