
„Alternativlos“
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr erhöht seine Ticketpreise deutlich und präsentiert mit dem früheren NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke einen neuen Vorstandssprecher.
Um 9,4 Prozent werden die Preise für Bus- und Bahnfahrkarten im VRR durchschnittlich ab 1. Januar 2024 steigen, kündigt der Verband an. Der Tarifraum umfasst neben dem Ruhrgebiet auch den Niederrhein, die Stadt Düsseldorf sowie Teile des Bergischen Kreises. Die höheren Preise seien nötig, damit die Verkehrsunternehmen im Verbundraum ihr ÖPNV-Angebot aufrechterhalten können, heißt es. Das DeutschlandTicket, das rund 80 Prozent der Fahrgäste im VRR nutzen, sei ausdrücklich nicht betroffen.
Preiserhöhung sei zwingend notwendig
José Luis Castrillo, Vorstand des VRR, fand deutliche Worte zur Begründung der Preiserhöhung: „Die Tariferhöhung bewegt sich in einem, für die künftige Finanzierung des öffentlichen Verkehrs durch die Kommunen zwingend notwendigen, aber längst nicht ausreichenden Rahmen. Sie ist alternativlos und soll die Verkehrsunternehmen zumindest zu einem Teil dabei unterstützen, ihr Verkehrsangebot zu sichern.“ Der VRR ist nach eigenen Angaben der einwohnerstärkste Verkehrsverbund in Deutschland und nimmt immer wieder eine Vorreiterposition im Verkehrsbereich ein.
Neuigkeiten gibt es auch an der Spitze des VRR: Der ehemalige NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU), der von 1999 bis 2004 Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen war, wird als Vorstandssprecher künftig die Geschicke in der VRR-Verwaltung in Essen leiten. Er löst zum 1. Februar 2024 Gabriele Matz ab. Wittke war zuletzt Hauptgeschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses. Er vertrat mehrere Jahre Gelsenkirchen im Deutschen Bundestag und gehörte auch dem Aufsichtsrat der Deutschen Bahn an.
wsp