Ambulante Behindertenhilfe: LWL-Direktor fordert finanzielle Unterstützung von Bundesregierung
Westfalen (wh). Auch Menschen mit schweren Behinderungen sollen künftig verstärkt die Möglichkeit bekommen, in der eigenen Wohnung selbstbestimmt zu leben. Der Landschaftverband Westfalen-Lippe (LWL) will gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege verschiedene ambulante Unterstützungsdienste erproben, die ihre Lebenssituation zu Hause verbessern.
Problematisch ist jedoch die Finanzierung: "Die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung ist eine sozialstaatliche Kern-Aufgabe, deren Finanzierung jedoch allein von den kommunalen Landschaftsverbänden LVR und LWL getragen wird", erklärt LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch. Angesichts der steigenden Zahl unterstützungsbedürftiger Menschen und der strukturell unterfinanzierten kommunalen Haushalte müsse die Bundesregierung hier finanziell Verantwortung übernehmen, fordert Kirsch.
In Westfalen leben gegenwärtig 20.700 Menschen mit Behinderung in Wohneinrichtungen und 18.800 Menschen mit Betreuung in der eigenen Wohnung.