27.01.2019

Amtsgerichte melden 36.000 Kirchenaustritte

Rund 36.000 Menschen in Westfalen sind 2018 aus der Kirche ausgetreten, zeigt eine Statistik der westfälischen Amtsgerichte.

Landesweit haben im vergangenen Jahr mehr als 88.500 Menschen der evangelischen oder katholischen Kirche den Rücken gekehrt, zeigt die Statistik des NRW-Justizministeriums. Die Tendenz ist steigend: So lag diese Zahl 2017 bei rund 72.600 und 2016 bei etwa 70.700. Wieviele Menschen in die Kirche eintreten, zählt das Ministerium nicht, auch differenziert die Statistik nicht nach Konfessionen.

„Herforder Zählprojekt“ untersucht Gottesdienstbesuche

Eine Untersuchung im Evangelischen Kirchenkreis Herford deutet jedoch darauf hin, dass das Interesse an Kirche größer ist, als es offizielle Statistiken nahelegen. Viele Menschen besuchen Gottesdienste, die werktags in Schulen und Kindergärten, Altenheimen oder auch Krankenhäusern stattfinden. Das „Herforder Zählprojekt“, zeigt, dass die Zahl dieser Besuche bei mehr als 120.000 pro Jahr liegt. Werden Bestattungsgottesdienste hinzugezählt, liegt der Wert mit mehr als 220.000 etwa gleichauf mit der Zahl der Sonntagsgottesdienste. „Der Anteil der Feiern an Werktagen ist (…) eine bedeutende – und wachsende – Größe“, so ein Fazit der Analyse.

Offizielle Statistiken der Evangelischen Kirche in Deutschland zeigen, dass die Teilnahme an den traditionellen Sonntagsgottesdiensten in den vergangenen Jahren gesunken ist. Nahmen 2005 noch 4,38 Prozent der Kirchenmitglieder im Bundesdurchschnitt teil, so waren es 2016 nur noch 3,6 Prozent. Gibt es jedoch besondere Anlässe oder außergewöhnliche Musik, sind die Kirchenbänke gut besetzt.

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