Ankommen und Weiterziehen
Das Musik- und Literaturfest „Wege durch das Land“ widmet sich vom 4. Mai bis 12. Juli dem Verlust von Heimat. Stars wie Saša Stanišić, Dietmar Bär und Maria Schrader kommen nach Ostwestfalen.
„Das Heim ist fort, das Weh, es bleibt“ – unter diesem Thema und angelehnt an das 1938 verfasste Gedicht „Heimweh, wonach?“ von Mascha Kaléko steht das Festival. Es geht um das Gefühl der Heimatlosigkeit, das viele Exilautoren Anfang des 20. Jahrhunderts in ihren Werken ausdrückten.
„Künstlerinnen und Künstler wie Irmgard Keun, Oskar Maria Graf, Kurt Weill und Maurice Ravel beeinflussen unser Programm maßgeblich“, sagt Stephan Szász, der das Programm 2024 zum ersten Mal als Künstlerischer Leiter verantwortet. „Dem gegenüber stellen wir die Gegenwart und konnten tolle Autorinnen und Autoren gewinnen, Teil unseres Festivals zu sein. ‚Wege durch das Land‘ vermag es wie kaum ein anderes Festival, Literatur, Musik und Ort aufeinander reagieren zu lassen.“
Viel Prominenz
Zu Gast sind Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Volker Kutscher, Saša Stanišić und Anne Rabe. Schauspielerinnen und Schauspieler wie Dietmar Bär, die frühere Festivalleiterin Helene Grass, Maria Schrader und Ulrich Matthes inszenieren Texte. Musik von unter anderem der Gambisten Hille Perl, der Band Marina and the Kats und dem Multiinstrumentalisten Ekki Busch ergänzen das Programm. Ein Puppenspiel will neue Zugänge zur Literatur eröffnen
Eröffnet wird die „Wege durch das Land“-Saison am 4. Mai im Hangar 21 in Detmold. Die alte Flugzeughalle stehe symbolisch für einen Ort des Ankommens des kurzen Verweilen und des Weiterziehens. Nino Haratischwili liest dort aus ihrem aktuellen Roman „Das mangelnde Licht“. In der „Rede an die Sprache“ beschäftigt sich der Schriftsteller Frank Witzel am 9. Mai auf Schloss Wendlinghausen in Dörentrup ausgerechnet mit dem Thema Sprachlosigkeit. Schauspielerin Anna Schudt wird dort einen Text der Exilautorin Àgota Kristòf präsentieren, umrahmt von Musik des Boulanger Trios.
Finale im Zeichen des Fußballs
Der Abschluss des Festivals wird – kurz vor dem Finale der Fußball-EM – am 12. Juli ausgelassen in der cultura in Rietberg gefeiert. Autor Frank Goosen präsentiert seinen Fußballroman „Spiel ab!“, der Musikwissenschaftler Joachim Thalmann nimmt das Publikum mit in die Welt der Stadiongesänge und der langjährige Fußballprofi Ewald Lienen fachsimpelt mit während die Musiker von Sing delta Sing beweisen wollen, dass Singen nicht nur im Stadion glücklich macht.
Das Programm von „Wege durch das Land“ finden Sie hier. Der Kartenvorverkauf startet am Sonntag, 24. März.
wsp