24.07.2015

Anticipatory Computing: Medienkünstler produziert surreales Hörspiel über Münster

Münster (wh). Die Stadt Münster ist das geheimnisvolle Leitmotiv eines Hörspiels im Deutschlandradio. Der US-Medienkünstler Mathew Dryhurst spielt in dem Projekt "Muster" mit dem sogenannten Anticipatory Computing. Dabei geht es um die Sammlung von Datenspuren im Internet, über die Nutzer ihre Vorlieben preisgeben und die Entwicklung von darauf abgestimmten Produkten.

Dryhurst hat Profile von Followern des Twitter-Accounts von Deutschlandradio Kultur ausgewertet. "Zum Beispiel wohnen über 30 Prozent der Menschen, die über das Radioprogramm getwittert haben, in der Gegend von Münster. Deshalb kommt dieses Wort im Hörspiel vor. Münster liegt in Westfalen. Das ist wiederum bekannt für den westfälischen Frieden", erklärt er seine Strategie.

Der Künstler konzipierte die surreale Science-Fiction-Geschichte "Muster", in dem er Assoziationsketten zu diesen Begriffen folgte. Fehlerhafte Annahmen und Übersetzungspannen nahm er bewusst in Kauf. "Hinter dieser Herangehensweise steckt ein persönlicher Kommentar. Viele Datensammelprozesse sind sehr ungenau. Die Computer sind noch nicht schlau genug, um den Kontext eines Schriftstückes richtig zu analysieren", erklärt Dryhurst.

Das Hörspiel "Muster" aus der Reihe "Datenspuren" kann über die Website von Deutschlandradio Kultur abgerufen werden.

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