Die Arbeitsagentur veröffentlichte die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktes. Foto: Matthias Bozek / pixelio.de
30.11.2023

Arbeitslosenzahlen sinken leicht

Die Zahl der Arbeitslosen in Westfalen-Lippe ist im November nur leicht gesunken. Im vergangenen Monat waren 312.775 oder 0,47 Prozent weniger Menschen ohne Job.

Im November wird ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen erwartet. Allerdings fiel dieser im aktuellen Monat geringer aus, als im Vergleich mit dem langjährigen Mittel, so die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeitslosenquote liegt in Westfalen unverändert bei 6,8 Prozent. Vor einem Jahr waren deutlich weniger Menschen arbeitslos. Damals lag die Quote in der Region bei 6,5 Prozent und es waren 293.928 Bürgerinnen und Bürger ohne Job, zeigt eine Auswertung für den WESTFALENSPIEGEL.

Landesweit profitierten vor allem Frauen und junge Menschen vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. „Der Arbeitsmarkt in NRW hat sich im November zweigeteilt entwickelt“, sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Während die Arbeitslosigkeit von Frauen und Jugendlichen nahezu saisonüblich gesunken ist, trat der Arbeitsmarkt für Männer weiterhin auf der Stelle.“

Frauen und junge Menschen profitieren

Frauen profitieren derzeit davon, dass sie oft in den Dienstleistungsberufen eine Beschäftigung suchen, sagte Schüßler weiter: „Männer arbeiten dagegen eher im produzierenden Bereich. Doch gerade hier, im produzierenden Bereich, macht sich die schwache konjunkturelle Entwicklung bemerkbar. In der Fachsprache wird das so ausgedrückt, dass Arbeitsplätze in der Industrie ‚konjunktursensibler‘ sind. Hier zögern viele Unternehmen mit der Einstellung neuer Mitarbeitenden. Deshalb ist die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt für Männer deutlich schwächer als für Frauen ausgefallen.“

Auch regional spiegelt sich das wieder. So sei die Arbeitslosigkeit im industriell geprägten Südwestfalen sogar leicht um 0,6 Prozent gestiegen, die beiden anderen sozusagen „typischen“ Regionen Münsterland und Ostwestfalen verbuchten im zurückliegenden Monat nur einen sehr geringfügigen Rückgang der Arbeitslosigkeit um jeweils 0,1 Prozent. Im Ruhrgebiet spielen neben der Industrie auch die Dienstleistungen zum Beispiel im Handel und in den Gesundheitsbranchen eine – auf die Gesamtwirtschaft bezogen – größere Rolle, weshalb hier die Folgen der Unsicherheiten für das produzierende Gewerbe in der Arbeitslosigkeit besser kompensiert werden, so Schüßler weiter. Das manifestiert sich auch in den Zahlen: 2222 Menschen waren im November im Ruhrgebiet weniger arbeitslos gemeldet, als im Monat zuvor. Das entspricht einem Rückgang von 0,9 Prozent.

jüb, wsp

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