31.08.2023

Arbeitslosigkeit nahezu unverändert

Die Zahl der Arbeitslosen in Westfalen ist im August nahezu auf dem Niveau des Vormonats geblieben. 319.013 Menschen waren in der Region ohne Job, 0,2 Prozent mehr als im Juli.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 7 Prozent. Landesweit lag die Quote bei 7,4 Prozent und war damit ebenso hoch wie im Vormonat. „Am Arbeitsmarkt in NRW ist im August die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert geblieben. Das ist eine erfreuliche Nachricht. Auf Grundlage des langjährigen Mittels wäre ein weiterer Anstieg zu erwarten gewesen“, sagt Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW. Als Gründe für die positive Entwicklung führt die Landesarbeitsagentur das frühe Ende der Ferienzeit heran. Das habe bereits im August zu einer erhöhten Dynamik am Arbeitsmarkt, einem Stopp beim Anstieg der Arbeitslosigkeit und ersten Anzeichen einer beginnenden Belebung geführt.

Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit in Westfalen aber deutlich an, zeigt eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit für den WESTFALENSPIEGEL. So waren im August 2023 rund 5,8 Prozent mehr Menschen ohne Job als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent, 0,4 Punkte unter dem aktuellen Wert.

Münsterland mit steigenden Zahlen

In den einzelnen Arbeitsmarktregionen gab es im vergangenen Monat unterschiedliche Entwicklungen. So sank die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe um 0,7 Prozent und in Südwestfalen um 0,2 Prozent. Im Ruhrgebiet waren dagegen 0,2 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Im Münsterland stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat sogar um 1,2 Prozent oder 542 Personen auf nun 44.427 arbeitslos gemeldete Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 12,9 Prozent. Dennoch bleibt das Münsterland die Region mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (4,7 Prozent). In Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen lag sie im August bei jeweils 5,7 Prozent. Das Ruhrgebiet verzeichnet eine Quote von 10,1 Prozent.

Ausbildungsmarkt ist stabil

Landesweit ist die Zahl der Ausbildungsverträge gestiegen. Sie liege aber noch unter dem Niveau von 2019, teilt die NRW-Arbeitsagentur mit. Weil durch den demographischen Wandel gleichzeitig die Zahl der Schüler, die die Schule verlassen, von Jahr zu Jahr geringer wird, gibt aus auch weniger Ausbildungsplatzsuchende. „Der Wandel zum Bewerberinnen- und Bewerbermarkt am Ausbildungsmarkt ist da. Ich freue mich, dass die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in NRW sich so intensiv für den Fachkräftenachwuchs engagieren. Das ist umso wichtiger, weil wir auch in NRW zukünftig deutlich mehr gut ausgebildete Fachkräfte benötigen“, so Roland Schüßler, Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Sowohl in den unterschiedlichen Bereichen als auch Regionen gibt es auf dem Ausbildungsmarkt zum Teil starke Differenzen. So stieg die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistung bis Juli 2023 mit 50.794 eingetragenen Verträgen im Vergleich zum Vorjahr um 2663 Verträge oder 5,4 Prozent. Im Handwerk lag die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverträge mit 18.231 fast auf dem Niveau des Vorjahres (18.320). Ein deutliches Plus verzeichneten dagegen die Kammern der Freien Berufe Land. In diesem Bereich wurden 8.492 Verträge abgeschlossen, 607 oder 7,7 Prozent mehr als 2022.

Besonders in Südwestfalen und dem Münsterland suchen die Unternehmen noch nach Auszubildenden. Statistisch betrachtet kamen in Südwestfalen auf jeden Ausbildungsplatzbewerber 1,61 Stellen. Im Münsterland waren es 1,47 Stellen je Bewerber. In Ostwestfalen (1,09 Stellen je Bewerber) und dem Ruhrgebiet (0,93) war das Angebot im August dagegen deutlich geringer.

jüb, wsp

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