Arbeitslosigkeit steigt weiter
Auch im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen in Westfalen weiter gestiegen. Ende des Monats waren in der Region 9628 Menschen mehr ohne Job als im Juni.
Insgesamt waren bei den Arbeitsagenturen in Westfalen 348.114 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit liegt die Arbeitslosenquote in Westfalen aktuell bei 7,7 Prozent und um 0,3 Punkte höher als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Juli 2019 stieg die Quote um 1,5 Punkte. Die Arbeitsmarktdaten haben sich in den drei Regierungsbezirken Münster, Detmold und Arnsberg mit ähnlicher Tendenz verschlechtert.
Landesweit ist die Arbeitslosigkeit um 22.861 Personen auf 793.654 arbeitslos gemeldete Menschen gestiegen, teilt die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli um 0,2 Punkte auf 8,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie 1,5 Prozent niedriger. Im Ruhrgebiet ist die Arbeitslosenquote landesweit mit 10,9 Prozent weiterhin am höchsten. In den weiteren Regionen Westfalens liegt sie deutlich darunter. Am niedrigsten ist die Quote im Münsterland (4,9 Prozent). In Südwestfalen liegt sie bei 6,5 Prozent und in Ostwestfalen-Lippe bei 6,6 Prozent.
Der Anstieg sei sowohl auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie als auch auf Faktoren zurückzuführen, die für die Jahreszeit üblich sind, heißt es weiter. Denn im Juli liefen zum Start der Sommerpause viele befristete Arbeitsverträge aus, zudem beendeten viele junge Menschen erfolgreich ihre Ausbildung, ohne sofort einen Anschlussvertrag als Fachkraft zu finden.
Erste Hochrechnungen zur Kurzarbeit
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit, wie wir ihn in den vergangenen Monaten als direkte Auswirkung der Corona-Virus-Pandemie erlebt haben, lässt nach“, sagte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Zwar sei die Arbeitslosigkeit im Juli um rund 10.000 Arbeitslosenzahl gemeldete Menschen stärker ausgefallen, als im langjährigen Mittel üblich. „Doch der Zuwachs der Arbeitslosigkeit übertrifft den saisonal üblichen Wert nicht mehr so stark, wie in den vorhergehenden Monaten seit März. Wir beobachten zudem eine wieder steigende Bereitschaft der Wirtschaft, neue offene Stellen zu melden und Personal einzustellen.“
Der aktuelle Arbeitsmarkt-Bericht listet auch eine erste Hochrechnung für die realisierte konjunkturelle Kurzarbeit im April auf. Demnach haben im April in NRW 1.210.666 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in rund 118.000 Unternehmen verkürzt gearbeitet. Damit lag die Zahl der Personen, für die Kurzarbeit abgerechnet worden ist, deutlich unter der von rund 2,26 Millionen Personen, für die sie potentiell angezeigt worden war.
wsp
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