Archäologen finden in Dülmen die älteste Glockengießergrube Deutschlands
Dülmen (wh). Archäologen haben bei Grabungen in der Dülmener Innenstadt die bislang älteste Glockengießergrube Deutschlands gefunden. Die archäologischen Belege zeigen, dass die Grube im 8. oder 9. Jahrhundert entstanden ist.
Damit zählt sie europaweit zu den ältesten Gruben, in denen eine Kirchenglocke gegossen wurde. Ob sie vielleicht sogar die älteste ist, werden weitere Untersuchungen zeigen. "Es gibt in Ungarn und England jeweils nur einen vergleichbar frühen Befund", so der Grabungsleiter Dr. Gerard Jentgens.
Für den Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) ist die Glockengießergrube darüber hinaus ein eindeutiger Hinweis auf die viel diskutierte Frage über die Ursprünge Dülmens und seiner Pfarrkirche. "Die lassen sich nun in der frühen karolingischen Zeit fassen", sagt Jentgens. In der Grube sei die Glocke für die erste Dülmener Pfarrkirche gegossen worden.