26.02.2021

Armutsbericht: Wohnkosten steigen

Westfalen ist heterogen, was den Wohlstand der Menschen angeht. Die Regionen stehen vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen, zeigt der Armuts- und Reichtumsbericht, den die Landesregierung veröffentlicht hat.

Auffällig sind nach wie vor die Unterschiede bei Einkommen und Wohlstand zwischen dem Ruhrgebiet und den ländlich geprägten Regionen Westfalens. Das zeigt sich zum Beispiel, wenn es um das Thema Überschuldung geht: Während in Hamm der Anteil der Bürger mit Zahlungsschwierigkeiten bei mehr als 14 Prozent liegt, ist die Situation im angrenzenden Kreis Coesfeld deutlich entspannter. Dort liegt die sogenannte Schuldnerquote bei unter neun Prozent. 

Ein Schwerpunkt des aktuellen Berichts liegt auf dem Thema Wohnraum. Auch hier stehen Bürger vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen: In der wachsenden Stadt Münster mit vergleichsweise hohen Einkommen liegt die Durchschnittsmiete bei zehn Euro pro Quadratmeter. Nur wenige Kilometer entfernt in Hamm liegt der Durchschnitt bei weniger als sechs Euro. Die Belastung der Haushalte durch Mietkosten hat in NRW zwischen 2008 und 2018 um durchschnittlich 25 Prozent zugenommen, jedoch ebenfalls mit großen regionalen Unterschieden. So verzeichneten neben den Großstädten auch Kommunen im Münsterland bis nach Ostwestfalen deutliche Zuwächse bei den Mieten. Vergleichsweise moderat verlief die Mietpreisentwicklung in Südwestfalen.

Die Wohlfahrtsverbände warnten als Reaktion auf den Bericht vor immer weiter steigenden Wohnkosten. „Das erzwingt für viele Menschen ein Leben am Existenzminimum“, sagte Dr. Frank Johannes Hensel, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der nordrhein-westfälischen Wohlfahrtsverbände. 

wsp

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