24.05.2011

Arrestzellen werden zur Gedenkstätte für Naziopfer

Lüdenscheid (wh). "Gedenkzellen" sollen ab dem Frühjahr 2012 im Keller des Alten Rathauses der Stadt Lüdenscheid an die Opfer der Nationalsozialisten erinnern. Der Rat der Stadt bewilligte 10.000 Euro für eine geplante Dauerausstellung. Die weiteren Kosten in Höhe von etwa 40.000 Euro für Umbau und Ausstattung der früheren Arrestzellen will der Verein Ge-Denk-Zellen tragen, der die Ausstellung initiiert.
In den fünf Zellen im Alten Rathaus wurden von 1933 bis 1945 etwa 800 Menschen festgehalten und zum Teil misshandelt; die meisten von ihnen aus politischen, rassistischen oder religiösen Gründen. Etwa 100 bis 150 Menschen, darunter vor allem Juden und Kommunisten, schätzt der Verein, wurden aus der Haft in die Konzentrationslager geschickt und ermordet.
Zwei Arrestzellen will der Verein zu Erinnerungsorten herrichten, um das dort geschehene Unrecht zu verdeutlichen. Die Schicksale der Häftlinge sollen am Beispiel von zwölf Biografien veranschaulicht werden. Eine ähnliche Gedenkstätte gibt es bereits im Rathaus der Stadt Herford.

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