28.03.2018

Artenvielfalt bedroht: Tier- und Pflanzenwelt in Westfalen steht weiter unter Druck

Westfalen (wh). Klimawandel, intensive Landwirtschaft und der hohe Anteil der Siedlungs- und Verkehrsräume an der Landesfläche machen Flora und Fauna in Westfalen weiter zu schaffen. Das geht aus der Zehnjahresbilanz zur Natur in NRW hervor, die das Landesumweltamt (LANUV) nun vorgelegt hat. Ein Beispiel für eine stark bedrohte Art in Westfalen ist der Wiesenpieper. Ein sperlingsgroßer Vogel, der große Teile Westfalens als Brutregion nahezu aufgegeben hat.

Ähnliches gilt auch für das Braunkehlchen, das die Mittelgebirge und das westfälische Tiefland einst reich besiedelte, nun aber nur noch vereinzelt vorkommt. Das Rebhuhn ist unter anderem durch den Druck der wachsenden Fuchspopulation im Münsterland sogar nahezu verschwunden.

Für zahlreiche bedrohte Arten lägen die hauptsächlichen Ursachen für den starken Rückgang in der Entwicklung bei der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen und dem Rückgang struktur- und blütenreicher Feldränder, heißt es in dem Bericht. Hiervon betroffen sind auch die Insekten, in besonderem Maße die blütenbesuchenden Fluginsekten wie Wildbienen und Schmetterlinge.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: So ist der Fischotter nach Westfalen zurückgekehrt. „Diese Art hat sich vom Münsterland ausgehend von selbst wieder angesiedelt“, sagte LANUV-Pressesprecher Wilhelm Deitermann gegenüber dem Nachrichtenservice „Westfalen heute“. Außerdem zeigten gezielte Maßnahmen aus dem Vertragsnaturschutz oder Agrarumweltmaßnahmen Wirkung: Durch mehr Vielfalt auf Feld- und Wegrändern werden die notwendigen Strukturen für mehr Artenvielfalt geschaffen, die Landschaft belebt und blütenbesuchende Insekten gefördert.

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