Astronomen erstellen neue Karte des Himmels
Forscher aus Westfalen waren an der Erstellung einer neuen Himmelskarte beteiligt. Die Karte enthüllt Hunderttausende unbekannter Galaxien.
Mit einer dieser jetzt entdeckten Galaxien hat sich ein Team der Astronomie der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt. Dabei hat es charakteristische Strahlungsverteilung gefunden, die auf Prozesse bei der Entstehung von Galaxien und auch unserer Milchstraße schließen lässt. Insgesamt haben mehr als 200 Astronomen aus 18 Ländern an der Veröffentlichung der neuen Karte mitgewirkt. Neben neuen Galaxien werfe die Arbeit auch ein neues Licht auf Forschungsgebiete wie Schwarze Löcher, interstellare Magnetfelder und Galaxienhaufen, teilt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit.
51 Antennenfelder miteinander verbunden
Die Forschungsergebnisse sind mit Hilfe des neuen Radioteleskops „Low Frequency Array“ (Lofar) möglich geworden. Lofar verbindet 51 Antennenfelder, die über ganz Europa verteilt und über ein Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz miteinander verbunden sind. Die Messsignale der verschiedenen Stationen werden zu einem einzigen Signal kombiniert.
„Mit unseren Messungen konnten wir erstmals extrem weit entfernte Galaxien entdecken. Sie waren zuvor unbekannt, weil unsere Instrumente noch nicht empfindlich genug waren, sie zu entdecken. Ihre Radiosignale legen Milliarden von Lichtjahren zurück, um die Erde zu erreichen“, sagt der Kosmologe Professor Dr. Dominik Schwarz von der Universität Bielefeld. Er ist Repräsentant Deutschlands im internationalen Steuerungsgremium von Lofar. Mit den Daten der neuen Himmelskarte arbeitet er mit seinem Team daran, die Entstehung und Entwicklung der größten Strukturen im Universum besser zu verstehen, so die Uni Bielefeld.
wsp