Auf den Punkt
Ein Foto von einer Kundgebung in Bochum zum Nahost-Konflikt und eine Aufnahme der Sprengung der Rahmedetalbrücke bei Iserlohn sind die NRW-Pressefotos des Jahres.
Als am 18. Oktober Menschen an einer proisraelischen Kundgebung in der Bochumer Innenstadt teilnahmen, drückte Fabian Strauch für die Deutsche Presseagentur (dpa) auf den Auslöser. Dabei nahm er vor einen einzelnen Mann in den Fokus, der eine palästinensische Fahne hochhält. Im Bildvordergrund sind israelische Fahnen zu sehen. „Das Bild thematisiert den Konflikt im Nahen Osten, der sich für einige weit entfernt anfühlen mag, dessen Auswirkungen jedoch auch direkt vor unserer Haustür – für jede und jeden von uns – sichtbar und spürbar werden. Dem Pressefotografen Fabian Strauch ist es auf beeindruckende Art und Weise gelungen, den gesellschaftlichen Konflikt bildlich auf den Punkt zu bringen. Bei einer pro-israelischen Kundgebung auf dem Rathausvorplatz in Bochum gelang es ihm beide Seiten des Konflikts in einem Bild zu verbinden“, heißt es in der Jury-Begründung. Sie wählte Strauchs Bild auf den 1. Platz.
Den Nachwuchspreis erhielt Daniel Schröder für sein Foto „Die Problembrücke zerfällt zu Staub“. Der junge Fotograf des Soester Anzeigers hat den Moment eingefangen, in dem die gesprengte Brücke auf den Boden fällt. Auch weil Schröder eine besondere Perspektive wählte, gelang ihm ein herausragendes Foto, so die Jury.
„Fotos erzählen Geschichten“
Die Wahl zum NRW.Pressefoto des Jahres wurde vor fünf Jahren vom Präsidenten des Landtags ins Leben gerufen. „Die besten Fotos der Journalistinnen und Journalisten aus Nordrhein-Westfalen erzählen Geschichten. Es sind Geschichten, die oft erst wieder in Erinnerung kommen, wenn wir am Ende des Jahres zurückblicken. Und dazu zählen nicht nur politische Ereignisse: Das NRW-Pressefoto blickt auf das ganze Land, auf alle Regionen“, sagte Kuper.
Das belegt auch die Vielzahl an Einsendungen. Insgesamt haben 76 Fotografinnen und Fotografen aus allen Landesteilen 273 Fotos eingereicht. „Sie zeigen, wie wichtig guter Lokaljournalismus ist. Unsere Demokratie braucht verlässliche Informationen über das aktuelle Geschehen. Deswegen würdigt das NRW-Pressefoto bewusst die Arbeit der Fotografinnen und Fotografen aber auch der Redaktion überall im Lande“, so Kuper weiter.
Wettbewerbsbilder online
Die weiteren Preisträger sind Christoph Reichwein auf Platz 2. Er fotografierte für die dpa bei der Trauerfeier für Mevlüde Genç und erfasste die Szene, in der Ministerpräsident Hendrik Wüst ihrem Ehemann kondoliert. Auf den dritten Platz wählte die Jury ein Foto von Maximilian Mann, der für eine Reportage zur nachhaltigen Landwirtschaft für den Stern in Europas modernstem Gewächshaus in Willich im Kreis Viersen fotografierte. Zudem vergab die Jury noch den „Das Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen“. Dieser geht an André Hirtz für seine Fotoberichterstattung in der Funke Mediengruppe über die Ankunft afghanischer Kinder am Flughafen Düsseldorf. 35 Bilder aus dem Wettbewerb sind noch bis Mitte Januar im Landtag ausgestellt. Sie sind hier online zu sehen.
wsp