Annelise Kretschmer, Bildnis Christiane Kretschmer, 1965 Reproduktion: LWL MKuK/Hanna Neander ©Nachlass Annelise Kretschmer, LWL Museum für Kunst und Kultur, Münster
06.05.2022

Augenblicke festgehalten

Annelise Kretschmer (1903-1987) zählt zu den herausragenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Jetzt zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster Porträtaufnahmen, Modefotografien sowie Stadt- und Reisebilder aus über einem halben Jahrhundert Schaffenszeit.

Der Ausstellungstitel „Der Augenblick“ greift das besondere Gespür der Dortmunder Künstlerin beim Einfangen der Emotionen auf, wie unsere Bilderstrecke zeigt. Die als Annelise Silberbach geborene Kretschmer studierte in den 1920er Jahren zunächst an der Kunstgewerbeschule in München Buchbinderei und Zeichnen. Anschließend begann sie eine Ausbildung im Atelier des Fotografen Leon von Kaenel in Essen. 1924 wechselte sie zu Franz Fiedler in Dresden, wo sie auch ihren Ehemann, den Bildhauer Sigmund Kretschmer, kennenlernte. 1929 eröffnete  Annelise Kretschmer in Dortmund ein eigenes Atelier. 1933 wurde sie wegen ihrer jüdischen Vorfahren aus der „Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“ ausgeschlossen, durfte aber weiterarbeiten. Nach Aufenthalten in Worpswede und Freiburg eröffnete sie 1950 ihr bei einem Luftangriff zerstörtes Studio in Dortmund neu. 

Die Ausstellung ist bis zum 14. August zu sehen (Di.-So. 10-18 Uhr). Eine ausführliche Berichterstattung finden Sie im nächsten WESTFALENSPIEGEL (Ausgabe 3-22), der Ende Mai erscheint.

wsp

 

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