23.07.2015

August Stramm: Anthologie untersucht die Sprachkunst des westfälischen Lyrikers

Westfalen (wh). Der in Münster geborene Dichter August Stramm (1874-1915) zählte zu den innovativsten Lyrikern der deutschen Literaturgeschichte. Der Sechszeiler "Patrouille" über den Schrecken und die Angst des Krieges ist sein bekanntestes Gedicht. Zu Stramms 100. Todestag am 1. September würdigt eine Anthologie seine radikale Sprachkunst, berichtet der Westfalenspiegel in seiner am Samstag, 25. Juli 2015, erscheinenden Ausgabe.

Mit sprachlicher Schlichtheit und Genauigkeit war Stramm Vorbild und Inspiration für Schriftsteller wie Alfred Döblin und Ernst Jandl sowie für den Maler Franz Marc. Er urteilte über den Dichter: "Die Art, wie Stramm seinem Gefühl Ausdruck gibt, ist so rücksichtslos, so bewusst und von so einer schöpferischen Lust eingegeben und bestimmt (")".

Eine öffentliche Würdigung in Form einer August-Stramm-Straße hat der Lyriker bislang nicht erfahren. Derzeit diskutieren Politik und Gesellschaft in Münster, ob dies bald nachgeholt werden soll.

Anerkennung von Schriftstellern erhält Stramm jedoch in der Anthologie "Weltpost aus dem Nichts. Poeten erinnern an August Stramm", die gerade im Daedalus-Verlag in Münster erschienen ist. Renommierte Autoren wie Brigitte Kronauer, Ulla Hahn und Burkhard Spinnen setzen sich darin mit Stramms reduzierter expressiver Sprache auseinander.

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