Ein Höhepunkt des Festjahres: Das Konzert mit Syndikat Gold zum HAPPY SUKKOT XXL am LWL-Landeshaus Münster. Foto: LWL-Medienzentrum / Emad Daood
06.12.2021

„Aus Begegnungen wurden Partnerschaften“

Vom Laubhüttenfest bis zum Tanz-Performance, von der kulturgeschichtlichen Ausstellung bis zum Kochkurs: Das Themenjahr „#2021JLID – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat in verschiedensten Formaten zu Begegnungen eingeladen. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz.

In mehr als 210 Veranstaltungen in NRW wurde dem Thema jüdisches Leben „eine Bühne bereitet“, berichtet Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Rund 23.000 Besucherinnen und Besucher wurden in NRW gezählt, in Westfalen allein rund 10.000. Erschwert wurde das Programm durch die Corona-Pandemie. Online-Angebote ergänzten daher einige Veranstaltungen, die nur eingeschränkt stattfinden konnten. Die Vertreter der beteiligten Verbände, Vereine und auch Dortmunds Kulturdezernent Jörg Stüdemann betonten jedoch, dass der Erfolg des Festjahres nicht allein quantitativ messbar sei. „Wir wollten Begegnungen ermöglichen und schätzen daher jede Begegnung nicht nur in Zahlen, sondern in ihrer Wirkung. Denn jede individuelle Begegnung trug bei zur Kraft der Vielen, die sich in diesem Themenjahr gegen antisemitische Strömungen entgegenstellte“, betont Löb.

Schülerinnen begeben sich auf mediale Spurensuche im Projekt "Jüdisch hier". Foto: LWL/ Patrick Schulte

Schülerinnen begeben sich auf mediale Spurensuche im Projekt „Jüdisch hier“. Foto: LWL/ Patrick Schulte

In Westfalen setzte die LWL-Kulturstiftung aus Anlass des Themenjahres erstmals einen eigenen Förderschwerpunkt. 24 Projekte feierten hier die Vielfalt jüdischen Lebens. Ein Höhepunkt war das jüdische Laubhüttenfest, das in Münster erstmals öffentlich gefeiert wurde. „Es gibt bei den jüdischen Gemeinden eine große Bereitschaft, sich zu beteiligen und zu öffnen. Aus Begegnungen sind Partnerschaften und Initiativen entstanden, an wir auch in den kommenden Jahren anknüpften möchten“, sagte Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung. LWL-Direktor Matthias Löb hob Projekte im öffentlichen Raum hervor. Klanginstallationen in Bielefeld und Unna hätten für viel Resonanz und Gespräche rund um das Thema „Jüdisches Leben in Deutschland“ gesorgt. Dies sollte fortgesetzt werden.

Das Themenjahr habe es geschafft, die Vielfalt jüdischen Lebens in ganz unterschiedlichen Veranstaltungen zu vermitteln und damit viele Menschen erreicht, sagte Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Sie betonte die Bedeutung; „Es sind wichtige, notwendige Schritte auf einem Weg, der weiterhin vor uns liegt: Jeder Angriff auf Jüdinnen und Juden in Deutschland ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie. Diese zu schützen liegt in unser aller Verantwortung. Daher fordern wir auf, auch in Zukunft offen zu sein, die lange, sehr wechselvolle jüdische Geschichte und Gegenwart kennenzulernen und Antisemitismus deutlich entgegenzutreten.“

wsp

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