Mit der Erststimme wählen die Bürger den Wahlkreisabgeordneten, der die Region in Berlin vertritt. Foto: Pixabay
21.09.2021

Aus dem Wahlkreis nach Berlin

Bei der Bundestagswahl stimmen die Bürger in 299 Wahlkreisen ab. 30 davon liegen in Westfalen. 

„Die Wahlkreise orientieren sich an kommunalen Grenzen. Ein wichtiges Kriterium ist, dass sie in Bezug auf die Einwohnerzahl in etwa gleich groß sind“, sagt Professor Norbert Kersting, Politikwissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Einteilung der Wahlkreise sei recht stabil. Dennoch müssen sie gelegentlich neu zugeschnitten werden. Gründe dafür können die Bevölkerungsentwicklung oder Gebietsänderungen auf kommunaler Ebene sein.

Weicht die tatsächliche Zahl der Einwohner in einem Wahlkreis um mehr als 25 Prozent vom Mittelwert ab, muss es eine Änderung geben, schreibt es das Bundeswahlgesetz vor. Vor der Bundestagswahl 2021 war das zum Beispiel im Wahlkreis Paderborn-Gütersloh III der Fall. Dort wurde die Abweichungshöchstgrenze überschritten, weil es einen großen Bevölkerungszuwachs gab. Daher wurde entschieden, die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock aus dem Wahlkreis zu lösen und dem Wahlkreis Höxter zuzuordnen. Dafür musste die Stadt Detmold diesen Wahlkreis verlassen und wurde Lippe I zugeordnet.

Jede Region ist im Bundestag vertreten

Die Wahlkreise in Westfalen sind sehr heterogen. Es gibt städtisch geprägte Wahlkreise (Dortmund I und II), ländliche (Borken II) und gemischte Wahlkreise wie etwa den Wahlkreis 145, der die Stadt Hamm sowie den nördlichen Teil des Kreises Unna umfasst. Aus jedem Wahlkreis wird ein Kandidat direkt in den Bundestag gewählt. Diese so genannten Wahlkreisabgeordneten sind Garant dafür, dass jede Region Deutschlands im Bundestag vertreten ist.

Die meisten Direktkandidaten (15) in Westfalen treten im Wahlkreis Bochum I an. In Münster sind es 14. In Soest, Borken II, Steinfurt – Borken I und Coesfeld – Steinfurt II kämpfen jeweils acht Kandidaten um das Direktmandat.

jüb/wsp

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