Kaufhäuser werden an einigen Orten aus dem Stadtbild verschwinden. Foto: Michael Gaida / pixabay
22.06.2020

Aus für sieben Galeria Kaufhäuser

Die Nachrichten über die Schließungspläne von Galeria Karstadt Kaufhof Häusern haben in den betroffenen westfälischen Städten für Bestürzung gesorgt.  Standorte in Bielefeld, Dortmund, Gütersloh, Hamm, Iserlohn und Witten stehen vor dem Aus.

Der Rat der Stadt Dortmund reagierte mit einer Resolution auf die angekündigte Schließung von zwei Kaufhäusern in der Stadt: „Karstadt ist ein Stück Dortmunder Geschichte und hat auch heute noch eine große Bedeutung für die Einkaufsstadt Dortmund und für die Attraktivität unserer City. Die Tatsache, dass die Schließung mit keinerlei Begründungen verkündet wurde, hat großes Befremden im Rat der Stadt Dortmund ausgelöst.“ Die Dortmunder Standorte seien Umsatzbringer im Konzern gewesen. Die Beschäftigten hätten mit ihrer Arbeit und Tarifkompromissen dazu beigetragen, heißt es in der Resolution weiter.

In Gütersloh sprach Bürgermeister Henning Schulz von einem „ganz herben Verlust“ für die Stadt: „Mit der Schließung geht auch ein Stück Gütersloh, denn seit mehr als fünf Jahrzehnten ist Karstadt, früher Hertie, am zentralen Platz in der Fußgängerzone ein Ankerpunkt.“

Als Oberbürgermeister von Münster reagierte Markus Lewe zwar erleichtert auf die Nachrichten, dass die zwei Galeria-Standorte in der Stadt erhalten bleiben. In seiner Rolle als Vizepräsident des Deutschen Städtetages kritisierte er die Schließungspläne deutlich: „Die massenhaften Schließungen von Filialen bei Karstadt Kaufhof sind für die betroffenen Städte ein tiefer Einschnitt. Mit diesen Kaufhäusern geht ein Ort der Versorgung und Begegnung verloren.“ Die Städte stünden nun vor der erheblichen Herausforderungen, einen Niedergang des Umfeldes zu verhindern. Eine Perspektive für lebendige Innenstädte könne in einer Mischung aus Gastronomie, Kultur- und Tourismusangeboten sowie auch kleinen Gewerbebetrieben liegen.

Ein Interview mit dem Stadtplaner und Einzelhandelsspezialisten Rolf Junker zu den Folgen der Kaufhaus-Schließungen für die Innenstädte lesen Sie hier:
„Nun ist der Weg frei“

wsp

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