Der Campus Höxter der TH OWL. Foto: TH OWL
24.02.2025

Aus für Vision vom „Campus Corvey“

Ein Studium in Höxter ist bald nicht mehr möglich. Die Technische Hochschule (TH) OWL verlagert ihre Studiengänge nach Detmold und Lemgo. 

Ungefähr 600 junge Menschen studieren aktuell am Standort Höxter der TH OWL. Sie werden in den kommenden Jahren nach Lemgo und Detmold wechseln müssen. Dort sollen die Fachbereiche der TH OWL konzentriert werden. Dies betrifft unter anderem Fächer wie Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, aber auch Angewandte Informatik und Umweltingenieurwesen. „Oberste Priorität bei dem Umzug hat die Studierbarkeit. Der Wechsel soll für die Studierenden möglichst verträglich ablaufen“, sagt der Sprecher der TH OWL, Achim Fichtner.

Forschung und Transfer bleiben

Aufgegeben werden soll der Hochschulstandort Höxter aber nicht ganz. Forschung und Transfer sollen weiterhin an der Weser bleiben. Auch die Einrichtung eines Gründerzentrums und eines Co-Working-Spaces seien dort denkbar. Hintergrund der Entscheidung ist eine Strukturreform der Hochschule. Demnach sollen die Fachbereiche an der TH OWL neu strukturiert und reduziert werden. Beispielsweise werden die Bereiche Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik zukünftig in einem Fachbereich zusammengefasst. Die Lehre in sämtlichen Studiengängen findet dann in Detmold und Lemgo statt. Studierende könnten dort von einer besseren Vernetzung und Zusammenarbeit der Fächer profitieren, heißt es von der Hochschule. Zu den Gründen, die gegen eine weitere Lehre in Höxter sprechen, zählen die eingeschränkte Möglichkeiten für ein weiteres Wachstum des Standorts, berichtet der Hochschulsprecher. Überdies hieß es in einer kürzlich veröffentlichten Machbarkeitsstudie, dass Höxter wenig attraktiv für junge Menschen sei. Ein wichtiger Grund dafür sei die schlechte Erreichbarkeit des Ortes fern der Großstädte.

Vom Tisch ist damit auch die Idee für einen Hochschulcampus auf dem Unesco-Welterbe Corvey. Laut der Machbarkeitsstudie seien mit der Verwirklichung dieses „Leuchtturm“-Standorts eine Sanierungszeit von zehn Jahren sowie hohe Investitions- und Unterhaltskosten verbunden. Die Umsetzung der Vision „Campus Corvey“ könne somit nicht empfohlen werden, lautete das Fazit der Studie.

aki, wsp

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