Ausbildungsmarkt: Viele Stellen bleiben in Westfalen unbesetzt
Westfalen (wh). Unternehmen in Westfalen haben immer größere Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit mitteilt, waren Ende Juli in der Region noch mehr als 17.600 Lehrstellen unbesetzt. Gleichzeitig suchten noch etwa 15.300 Bewerber einen Ausbildungsplatz.
Damit kamen kurz vor dem Ausbildungsstart am 1. August in Westfalen 100 Bewerber auf etwa 115 offene Ausbildungsstellen. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. Im Münsterland (167) oder auch in Südwestfalen (159) sind wesentlich mehr offene Ausbildungsplätze pro 100 unversorgten Bewerbern als in vielen Ruhrgebietsstädten (im Durchschnitt 97). Im Bereich der Agentur Siegen sind statistisch gesehen sogar mehr als 200 Ausbildungsplätze je 100 Bewerber unbesetzt.
Landesweit seien noch etwa 33.600 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Ihnen stehen 37.683 noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Auf beide Seiten gibt es also noch viele Chancen, zusammen in eine Berufsausbildung zu starten.“
Die Arbeitslosenquote ist in Westfalen im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 6,3 Prozent gestiegen. Etwa 285.000 Menschen waren im Juli in der Region ohne Job. Landesweit stieg die Quote ebenfalls um 0,1 Punkte auf 6,8 Prozent. Insgesamt sei die Sommerarbeitslosigkeit in diesem Jahr geringer ausgefallen als in den Vorjahren, sagte Schönefeld. Viele Arbeitgeber könnten offene Stellen nicht mehr adäquat besetzen: „Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen im Juli gestiegen ist, zeichnen sich am Arbeitsmarkt deutliche Engpässe und ein Mangel an Fachkräften zum Beispiel in einigen Bau- und Handwerksberufen, in der Pflege aber auch in vielen anderen Berufsfeldern wie der IT ab.“