Ausgezeichnet in Geschichte
Gleich zwei Bundespreise im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gehen nach Westfalen. Schülerinnen und Schüler aus Paderborn und Ochtrup wurden für Ihre Arbeiten ausgezeichnet.
Eine der ausgezeichneten Arbeiten stammt von Hannah Reehuis. Sie besucht die 10. Klasse des Städtischen Gymnasiums in Ochtrup. Die Hobby-Tennisspielerin hat die Entwicklung ihres Vereins, des Tennisclubs Ochtrup, von 1928 bis 1980 unter die Lupe genommen. In ihrem schriftlichen Beitrag analysiert sie die Geschichte des Sportvereins und kontrastiert diese mit der Wahrnehmung und Entwicklung des Tennissports in der Bundesrepublik, teilt die Körber Stiftung als Mitausrichter des Wettbewerbs mit.
Hannah hat für ihren Beitrag mehrere Zeitzeugen befragt, ausgiebig zur Vereinsgeschichte recherchiert, private Sammlungen gesichtet und dabei auch neue Quellen zutage gefördert. Sie resümiert, „dass der Tennisverein dem Breitensport zuzuordnen ist, es allerdings andere Sportarten gibt, die diese Bezeichnung uneingeschränkter verdienen“, immerhin aber sei es „ein Zeichen gesellschaftlicher Wandlung, dass ein privilegierter Sport sich öffnete“.
Flucht der afghanischen Fußballnationalmannschaft
Malin Käter und Simon Große-Bley erhielten die Auszeichnung für „Auswärtsspiel – Die Flucht der afghanischen Nationalmannschaft nach Paderborn“. Mit der Besatzung Afghanistans durch die Sowjetunion 1979 wurde die afghanische Fußballnationalmannschaft unter Druck gesetzt, für die kommunistische Regierung zu spielen. Das habe zur Flucht aller Spieler Anfang der 1980er Jahre über verschiedene Transitländer nach Paderborn geführt, heißt es in einem Kurzporträt. Anhand dieses historischen Ereignisses gehen Malin Käter und Simon Große-Bley der Frage nach, wie unabhängig Sport in diesem Fall von der Politik war und wie unabhängig der Sport überhaupt sein kann.
Die ersten Preise sind mit jeweils 2500 Euro dotiert. Neben den beiden Erstplatzierten gab es noch weitere Podiumsplätze für Schüler aus Westfalen. Auf dem zweiten Platz landete eine Arbeit aus Bochum über das Stadtbad Bochum, eine Arbeit über Inklusiven Sport aus Münster sowie ein Projekt über eine jüdische Sportgruppe im Nationalsozialismuss einer Schule aus Rheine. Dritte Plätze gingen an drei Schülerarbeiten aus Münster und eine aus Ahlen.
Mehr als 1300 Beiträge eingereicht
Beim größten historischen Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland gingen mehr als 3400 Schüler auf historische Spurensuche und reichten 1349 Beiträge zum Thema „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ ein. Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt.
wsp