10.05.2016

Ausstellung „Homosexualität_en“: Plakat darf nicht in Bahnhöfen hängen

Münster (wh). Die Ausstellung "Homosexualität_en" war im vergangenen Jahr in Berlin ein großer Erfolg, ab dem 13. Mai 2016 ist die Schau über alternative Geschlechteridentitäten im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zu sehen.

Im Vorfeld gibt es jedoch eine Debatte um das Ausstellungsplakat: Die Deutsche Bahn will es nicht in den regionalen Bahnhöfen aufhängen. Die Begründung des Unternehmens lautet nach Darstellung des Schwulen Museums Berlin: Das Motiv würde "als sexualisiertes und sexistisches Bild" den Richtlinien des Deutschen Werberates widersprechen.

Das Plakat "Advertisement: Hommage to Benglis" zeigt Heather Cassils, eine bzw. einen transsexuelle_n Künstler_in und Bodybuilder_in. Ihre bzw. seine Pose mit Lippenstift und muskulösem Oberkörper stellt Geschlechternormen infrage. Zur Eröffnung der "Homosexualität_en"-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum und im Schwulen Museum in Berlin im Sommer 2015 hing dieses Motiv in vielen Straßen der Stadt sowie in Bahnhöfen der Deutschen Bahn. Einer Mitteilung des Schwulen Museums zufolge erklärte die DB, dass die Genehmigung damals ein Versehen gewesen sei.

"Wir können die Absage nicht nachvollziehen und haben die Deutsche Bahn um eine Erläuterung gebeten", bestätigt Frank Tafertshofer, Sprecher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die Debatte. Im öffentlichen Stadtraum werden die "Homosexualitäten_en"-Plakate jedoch zu sehen sein, ergänzt Claudia Miklis, Sprecherin des LWL-Museums für Kunst und Kultur.

Die Ausstellung "Homosexualität_en" wird am 11. Mai 2016 um 12 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster in einer Pressekonferenz vorgestellt.

Ein Pressefoto zu dieser Meldung finden Sie auf unserer Website.

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