14.03.2011

Autobahnen: Erschöpfe LKW-Fahrer lassen sich von Polizei aus dem Verkehr ziehen

Westfalen (wh). Wegen Übermüdung und Erschöpfung melden sich LKW-Fahrer in einigen Fällen selbst bei der Polizei und bitten die Beamten, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Im Protokoll erscheint dieser Hilferuf dann als gewöhnliche, zufällige Kontrolle auf der Autobahn.
Solche Vorgänge seien auf den Autobahnen der Region "gang und gäbe" und würden Fahrer von sowohl deutschen als auch europäischen Speditionen betreffen, berichtet ein Sprecher der Polizei Dortmund. In einigen Fällen wären Fahrer über 20 Stunden ohne Unterbrechung gefahren. Ende April, so zeigt ein Polizeibericht des Dortmunder Präsidiums, zeigte die Fahrerkarte eines LKW eine Fahrzeit von 49 Stunden ohne Pause.
Diese Erfahrungen bestätigen die Berichte des Bielefelder Autors Jochen Dieckmann. Der 51-jährige ehemalige Trucker hat seine zermürbenden Erlebnisse auf Europas Straßen aktuell als Buch im Frankfurter Westend-Verlag veröffentlicht und schildert darin Manipulationsversuche von Spediteuren und den Zeitdruck, dem die Fahrer ausgesetzt sind. Der Titel des Buches fasst solche Erfahrungen zusammen: "Geschlafen wird am Monatsende".

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