17.01.2014

Baby-Beobachtung im Unterricht: Projekt in Ibbenbüren soll Sozialkompetenz der Schüler stärken

Ibbenbüren (wh). An zwei Förderschulen in Ibbenbüren steht regelmäßig das Fach "Babywatching" auf dem Stundenplan. Dabei beobachten die Schüler eine Mutter, die ihren Säugling im Klassenraum füttert, wickelt und umsorgt. Durch die von Professor Karl Heinz Brisch an der Universität München entwickelte Methode sollen Empathie und Sozialkompetenz der Kinder gefördert werden.

Dafür besuchen Mutter und Kind für die Dauer von einem Schuljahr wöchentlich für jeweils 20 Minuten die teilnehmenden Klassen. "Die Schüler verfolgen die Entwicklung des Babys bis es krabbeln kann und lernen dabei unglaublich viel", sagt Schulseelsorger Christoph Moormann, der das Projekt in Ibbenbüren initiiert hat. Er will das Babywatching im gesamten Kreis Steinfurt verbreiten und sieht das Vorhaben als wichtige Investition in die Entwicklung seiner Schüler: "Das Sozialverhalten in der Klassengemeinschaft ändert sich zum Positiven. Die Kinder identifizieren sich mit dem liebevollen Verhalten der Mutter und agieren selbst weniger aggressiv. Zudem lernen sie, über Gefühle zu sprechen, werden feinfühliger und empathischer. Die Beziehungskompetenz der Schüler verstärkt sich deutlich."

Neben der Helen-Keller-Schule und der Janusz-Korczak-Schule in Ibbenbüren beteiligen sich in Westfalen unter anderem Schulen und Kindergärten in Dortmund, Beckum, Borken, Dorsten, Lippstadt und Ahlen an der Babywatching-Initiative.

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