Bäckerhandwerk: Harter Wettbewerb sorgt für Konzentrationsprozess
Westfalen (wh). Die Zahl der selbstständigen Bäckerbetriebe in Westfalen sinkt. Hatte die Bäckerinnung Westfalen-Lippe 2001 noch 1140 Mitgliedsbetriebe, so waren es 2010 nur noch 820. Die Zahl der Filialen dieser Unternehmen sank im selben Zeitraum jedoch nur leicht von 4700 auf 4500.
Den steigenden wirtschaftlichen Druck sieht Peter Karst, Geschäftsführer des Bäckerinnungs-Verbandes Westfalen-Lippe, als einen Grund für den Konzentrationsprozess: "Für einen Bäcker mit nur einer oder zwei Filialen in der Stadt ist es zunehmend schwer zurecht zu kommen." Mehr gesetzliche Vorschriften und gestiegene Kosten, zum Beispiel für Energie, Umweltauflagen und Mieten, würden den Betrieben zusetzen.
Das Angebot von Brot- und Backwaren sei trotzdem in den letzten Jahren vielfältiger geworden, beobachtet der Verbandsvertreter: "Der Trend geht zu traditionellen Herstellungsverfahren. Gerade rustikale Brote sind gefragt und mediterrane Backwaren zählen häufig bereits zum festen Sortiment der Bäcker."
Die Zahl der Mitarbeiter in den westfälischen Bäckereien ist laut den Berechnungen des Verbandes seit 2001 von 31.000 auf 29.000 gesunken. "Nach deutlichen Rückgängen bis 2003 wird seit einigen Jahren aber wieder vermehrt eingestellt", merkt Karst an.