Mammutprojekt für den Bahnverkehr
Mehrere Bahnstrecken in Westfalen werden in den kommenden Jahren umfangreich saniert, um den Schienenverkehr pünktlicher zu machen. Pendler müssen mit mehrmonatigen Streckensperrungen rechnen.
Geplant sind Arbeiten auf den Schienenkorridoren Hamm – Düsseldorf – Köln (2027), Hagen – Unna – Hamm (2028) und Münster – Recklinghausen-Süd sowie Münster-Osnabrück und Wunstorf-Minden (2030). Diese Strecken werden für jeweils fünf Monate gesperrt. Pendler werden unter anderem auf Busse ausweichen müssen, auf der Schiene werden Umleitungsstrecken eingerichtet.
Fünfmonatige Sperrungen
Bundesweit stehen 40 stark belastete Strecken auf der Liste des größten Infrastrukturprogramms für das Schienennetz und die Bahnhöfe seit 1994. Der Aus- und Neubau auf insgesamt 9000 Kilometern soll Engpässe beseitigen und den Deutschlandtakt mit mehr Anschlüssen und dichtem Takt auf den Schienen ermöglichen. „Die Schieneninfrastruktur wurde jahrzehntelang vernachlässigt und an ihre absoluten Grenzen gebracht“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing, als er das „Mammutprojekt“ auf dem „Schienengipfel“ ankündigte. Der Bund habe bis 2027 rund 40 Milliarden Euro für die Sanierungen eingeplant. Während der Sperrphasen sollen unter anderem Weichen, Oberleitung, Schwellen, Stellwerke, Bahnhöfe und Leit- und Sicherungstechnik modernisiert werden, um ein „leistungsfähiges, zuverlässiges, digitalisiertes Schienennetz“ zu schaffen. So soll die Digitalisierung des Schienennetzes mit der Einführung des European Train Control System bis zu 30 Prozent mehr Kapazität auf dem bestehenden Schienennetz ermöglichen.
Bahn-Chef Richard Lutz sprach von einem „enormen Baupensum“, das im Zuge des Infrastrukturprogramms auf Reisende und Güterverkehrsunternehmen zukommt. Die mehrmonatigen Streckensperrungen seien alternativlos, um das hohe Arbeitspensum leisten zu können. Die Generalsanierung im hochbelasteten Netz sei jedoch der „zentrale Hebel“ für ein „qualitativ besseres Bahnangebot“.
wsp