In Herten hält ab dem 11. Dezember wieder die S-Bahn. Foto: VRR
07.12.2022

Bahnanschluss für Herten

Mit dem Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn am Sonntag ist es so weit: Nach rund 40 Jahren halten wieder Züge am Bahnhof Herten.

Noch bevor die offizielle Eröffnungsfeier am Sonntag (11.12.) um 11 Uhr startet, sollen erste Züge der Linie S9 des Verkehrsverbunds Rhein Ruhr (VRR) bereits den Bahnhof „Herten (Westf)“, so der offizielle Name des Haltepunktes, anfahren. Planmäßig soll die Bahn von Recklinghausen kommend um 6.10 Uhr einfahren und ihren Weg eine Minute später in Richtung Gelsenkirchen/Essen fortsetzen. Herten galt über viele Jahre als größte Stadt Deutschlands ohne eigenen Bahnhof. Diesen Titel übernimmt nun ab Sonntag Bergkamen.

„Dieser neue Haltepunkt bedeutet viel für Herten. Denn so können auch unsere Bürgerinnen und Bürger, wenn sie möchten, bei Bedarf ihr Auto stehen lassen und stattdessen bequem die S9 nutzen. Über die neue Verkehrsanbindung freuen sich sicherlich auch viele Hertener Berufspendlerinnen und -pendler. Wer beispielsweise in Recklinghausen oder Gladbeck arbeitet, hat – dank der Bahn – nun eine weitere Möglichkeit, zu seinem Arbeitsplatz zu kommen“, sagt Hertens Bürgermeister Matthias Müller.

Für den Bürgermeister ist aber auch ein anderer Punkt wichtig: „Herten ist endlich mehr angebunden und kann nun auch von Reisenden entdeckt werden. Über all diese vielen neuen Facetten, die dieser Haltepunkt bietet, freue ich mich sehr. Das ist ein erster wichtiger Schritt; ich hoffe, dass auch der zweite S-Bahn-Haltepunkt in Herten-Westerholt unsere Stadt noch besser an die Region anschließt.“

Entlastung für gesperrte A45

Auch an anderen Bahnhöfen ändern sich am 11. Dezember einige Verbindungen. Denn dann treten im Bereich der deutschen Bahn und der regionalen Verkehrsverbünde neue Fahrpläne in Kraft. So wird etwa eine zweistündliche Direktverbindung zwischen Siegen, Iserlohn-Lethmate und Dortmund als RE 34 neu eingeführt. Die Verbindung ist eine Entlastungsmaßnahme für die unterbrochene Autobahn 45.

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Für Reisende ab Münster gibt es zum Beispiel schnellere Verbindung nach Hamburg und in Richtung Süddeutschland. Dabei kommen sogenannte „XXL-ICE“ zum Einsatz, die Platz für 918 Passagiere bieten. „Münster erhält mit den XXL-ICE noch mehr schnelle Direktverbindungen nach Süddeutschland: etwa stündlich über die Schnellfahrstrecke nach Frankfurt Flughafen mit einer Fahrzeit von zwei Stunden und 45 Minuten sowie neu fast zweistündlich bis nach Karlsruhe, Freiburg und Basel“, sagt Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW. Auch nach Osnabrück, Bremen und Hamburg werden die komfortablen XXL-ICE künftig fast stündlich eingesetzt. Nach Hamburg fährt neu ein täglicher ICE-Sprinter um 15:48 Uhr ab Münster, der die Metropole Hansestadt nonstop nach zwei Stunden erreicht.

Neue Verbindungen von Hamm nach Hamburg

Auch von Hamm aus sind mehr Fahrten Richtung Münster und Hamburg sowie in den Süden vorgesehen. Statt bislang zweimal pro Tag geht es künftig nahezu im Zweistundentakt sechsmal umsteigefrei etwa von und nach Münster, Bremen und Hamburg sowie über die Schnell­fahrstrecke via Frankfurt Flughafen nach Mannheim, davon fünfmal weiter bis Stuttgart und München und einmal bis Karlsruhe und Basel.

Ostwestfalen erhält bessere Spätverbindungen aus Berlin: Minden, Herford, Bielefeld und Gütersloh werden abends täglich von einem ICE aus Richtung Berlin–Wolfsburg–Hannover angefahren. Abfahrt in Berlin ist um 19.46 Uhr, Ankunft z.B. in Minden um 22.11 Uhr, in Gütersloh um 22.51 Uhr.

jüb/wsp

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