30.08.2019

„Bahnbündnis Westfalen“ erhöht Druck auf Bahn und Bund

Ein Zusammenschluss aus Städten, Gemeinden, Kammern, Gewerkschaften und Verbänden fordert den vollständigen Ausbau der Bahnstrecke Münster-Lünen-Dortmund.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hat das „Bahnbündnis Westfalen“ Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und den Vorsitzenden des Vorstands der Bahn AG, Dr. Richard Lutz, zu einem „Bahngipfel Westfalen“ im Dezember nach Dortmund eingeladen. Dabei will das Bündnis durchsetzen, dass die Strecke zwischen Münster, Lünen und Dortmund vollständig zweigleisig ausgebaut wird. Die Bahn hatte zuletzt Pläne veröffentlicht, nur einen kleinen Teil der Strecke ausbauen zu wollen.

„Die Strecke Münster – Lünen – Dortmund ist einer der schlimmsten Engpässe im gesamten Netz der Bahn – mit erheblichen negativen Auswirkungen für die Region, für die Kunden. Wir brauchen den Ausbau der Strecke“, sagte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Gemeinsam mit Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe hat er am Donnerstag (29.8) einen entsprechenden Brief an den Bundesverkehrsminister und den Bahnvorsitzenden im Namen des Bündnisses unterzeichnet.

„Am stärksten vernachlässigte Metropolenverbindung“

Wie die Stadt Dortmund mitteilt, beschäftigt der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Dortmund und Münster die Region bereits seit 30 Jahren. Schon 1985 sei die Verbindung als Ausbaustrecke im Bundesverkehrswegeplan erwähnt worden, passiert sei seither nichts, so die Stadt.

Auch aus der Wirtschaft kommt Kritik an den zögerlichen Plänen der Bahn. Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund: „Die Verbindung zwischen Dortmund und Münster ist mit ihren Engpässen die am stärksten vernachlässigte Metropolenverbindung in Deutschland, was der Bedeutung dieses Wirtschaftsraumes in keiner Weise gerecht wird.“ Und Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverband Westfalen-Münsterland, ergänzt: „Nur durch einen kompletten Ausbau kann die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Geschäften und Innenstädten gesichert werden. Ohne attraktiven und funktionierenden ÖPNV gibt es keine Alternative zum Pkw-Verkehr, so dass noch so ambitionierte und gut gemeinte Klimaschutzziele und Luftreinhaltepläne keinen Erfolg haben werden.“

Vertreter des "Bahnbündnis Westfalen" bei der Unterzeichnung des Briefes an den Bundesverkehrsminister und den Bahnvorsitzenden. Foto: Stadt Dortmund/Kador

Vertreter des „Bahnbündnis Westfalen“ bei der Unterzeichnung des Briefes an den Bundesverkehrsminister und den Bahnvorsitzenden. Foto: Stadt Dortmund/Kador

Im Bahnbündnis Westfalen sind neben den Städten Dortmund und Münster auch die Städte Ascheberg, Werne und Lünen, die Gemeinde Nordkirchen, die Kreise Coesfeld und Unna, die IHK Nord Westfalen, die IHK zu Dortmund, die Handwerkskammern Münster und Dortmund, Pro Bahn e.V., die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, die Gewerkschaft der Lokomotivführer, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der Zweckverband Nahverkehr WestfalenLippe (NWL), der Handelsverband NRW, der Handelsverband Westfalen-Münsterland, der DGB Dortmund Hellweg und der DGB Münsterland beteiligt. 

wsp

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