Banner kehrt nach Jahren zurück
Ein mehr als sieben Jahrzehnte verschwundenes Banner eines Ahauser Vereins ist nun wieder in den Kreis Borken zurückgekehrt. Kurios: Das Banner trat die Rückreise in einem Wohnwagen an.
77 Jahre war das Banner des Eisenbahn-Vereins Ahaus verschollen. Zuletzt hatte man es Ostern 1945 in einem Schaukasten im vom Krieg zerstörten Ahauser Bahnhof gesehen, so die Stadt. Als englische Truppen dort einmarschierten, entdeckte der Soldat Lawrence Dubury das Banner. Es muss ihm gefallen haben, denn er nahm es mit. Zunächst nach Hamburg, später in seine Heimat nach Großbritannien.
Duburys Tochter, Kathleen Cotton, nahm nun Anfang des Jahres Kontakt zum Stadtarchivar von Ahaus, Max Pfeiffer auf. Sie wollte wissen, ob die Stadt Interesse habe, das historische Stück zurückzubekommen. Und so wurde man sich über die Rückführung der Vereinsstandarte einig. Doch es gab en Problem: Um die etwa 90 Jahre alte Fahne nicht zu beschädigen, musste ein möglichst schonender Transport gewährleistet werden, heißt es weiter. Denn es konnte nicht einfach eingerollt und per Post verschickt werden.
Und hier kommt nun der eingangs bereits erwähnte Wohnwagen ins Spiel. Das deutsch-britische Ehepaar Martina Hoge-Lees und Brian Lees brachte das Banner von einer Reise auf die Insel mit nach Ahaus – in einem Wohnwagen.
Banner ist aufwändig zweiseitig bestickt
Das 125 x 125 Zentimeter große Banner wurde anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Eisenbahn-Verein Ahaus 1933 angefertigt. Es ist zweiseitig auf Seide und Samt reich bestickt und enthält einerseits den Text „Pflicht, Treue, Vaterland“, mittig das Wappen der Stadt Ahaus, unten das Wappen Westfalens und oben ein Eisenbahnsignal auf weißem Hintergrund. Auf der anderen Seite findet sich der Text „Eisenbahn-Verein Ahaus 1908-1933“, mittig eine stilisierte Ansicht des Ahauser Bahnhofs nebst einem Eisenbahnrad mit Greifschwingen und Eichblättern oben und unten auf schwarzem Hintergrund.
wsp
