Batterieforschung kann bald starten
Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Fraunhofer-Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster kann dort nun schrittweise der Forschungsbetrieb beginnen.
„Die Forschungsfertigung Batteriezelle Münster wird Wissenschaft und Wirtschaft ermöglichen, wesentlich verbesserte Batteriezellen zu produzieren und anzuwenden. Dieser Brückenschlag zwischen grundlegender und anwendungsorientierter Forschung ist auch deshalb so wichtig, weil Batterie- und Speichertechnologien ein Schlüssel zum Erfolg der Energie- und Verkehrswende sind“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst bei der Übergabe der Gebäude der sogenannten „FFB PreFab“ an die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.
Nach nur neun Monaten Bauzeit sollen nun auf rund 6.450 Quadratmetern Forschungsfläche bald die ersten Anlagen einziehen. In der FFB PreFab ist eine Musterlinie für die komplette Batteriezellproduktion im kleineren Maßstab geplant. Die Forschung dort stellt einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zum Industriemaßstab dar. Diese erfolgt dann später in der deutlich größeren sogenannten „FFB Fab“, heißt es aus der Staatskanzlei NRW.
Forschung für mehr Unabhängigkeit
Die FFB Fab wird am Dortmund-Ems-Kanal errichtet. Baustart für die bis zu 20.000 Quadratmeter Produktions- und Forschungsfläche ist in wenigen Monaten. „Damit wird in Münster großindustrielle Forschung und Entwicklung im Gigawatt-Bereich möglich sein. Die Fraunhofer FFB ist mit beiden Anlagen – PreFab und FFB Fab – eines der aktuell größten Forschungsbauvorhaben in Deutschland und in ihrer Gesamtauslegung weltweit einmalig“, so die Staatskanzlei NRW weiter.
Die Fraunhofer FFB soll dazu beitragen, die technologische Souveränität in Deutschland und Europa zu verbessern. Die Erforschung und Entwicklung von Batterien gilt als eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien im 21. Jahrhundert. Bisher kommen aber rund 70 Prozent der in Deutschland eingesetzten Batteriezellen aus Fernost. Die Fraunhofer-FFB soll dazu beitragen, sich unabhängiger von Lieferungen aus den asiatischen Ländern zu machen.
„Kernkomponente der Mobilität der Zukunft“
„Batteriezellen sind die Kernkomponente der Mobilität der Zukunft und daher ein essenzieller Faktor für die Energiewende. Die Fraunhofer FFB wird benötigt, um hierfür systemrelevantes Know-how in Deutschland zu entwickeln und Abhängigkeiten von anderen Märkten zu reduzieren und zu vermeiden. Ich freue mich sehr, mit der heutigen Gebäudeübergabe einen weiteren wichtigen Schritt zur Entstehung der Fraunhofer FFB und einer zukunftsfähigen Forschungsfertigung zu begehen“, erklärte Prof. Axel Müller-Groeling, Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft.
Der Bund fördert das Großprojekt mit bis zu 500 Millionen Euro. Die Gelder fließen vor allem in Forschungsanlagen und -projekte. Das Land Nordrhein-Westfalen hat bis zu 180 Millionen Euro für Grundstücke und Neubauten zugesagt.
wsp